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Details der Tour
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegmarkierung
Beschreibung
Wegbeschreibung
1. Etappe: Pforzheim – Dobel
Ausgangspunkt der ersten Tagestour ist die "Goldstadt" Pforzheim, das Zentrum der Deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Hier, wo Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, beginnen die drei Fernwege Ost-, Mittel- und Westweg. Während sich der Ostweg bereits am Ausgangspunkt ins Würmtal verabschiedet, folgen wir auf dem hier beschriebenen Westweg der Nagold. In Dillweißenstein angekommen, weisen die roten Rauten nach rechts über den Hämmerlesberg nach Sonnenberg.
An der Enzbrücke nach Birkenfeld haben wir die Wahl, über die neue Streckenführung durchs Tal direkt nach Neuenbürg abzubiegen, oder die anstrengendere Höhenvariante über Birkenfeld anzunehmen. Über der Enz stehen die Ruinen des Alten Schlosses und das Neue Schloss oberhalb der Stadt. Unten in der Altstadt geht es über die Enz einen steilen Weg bergauf, bis auf die Kante des Prallhangs und durch ruhige Wohnviertel, dann endgültig hinein in die weiten Tannenwälder des Nordschwarzwalds. Vorbei an den Volzemer Steinen, geschützt vom dichten Dach der Bäume, erreichen wir nach 24 km das Ziel der ersten Tagesetappe: Dobel.
Tipp:
Wer schon mal in der Schmuckstadt Pforzheim ist, kann sich eine der beiden Schmuckausstellungen ansehen. Gleiches gilt natürlich auch für das Museum im Neuen Schloss in Neuenbürg. Wilhelm Hauffs Schwarzwaldsaga "Das kalte Herz" ist eine ideale Einstimmung auf die kommenden Wandertage.
2. Etappe: Dobel – Forbach
Auf der zweiten Westweg-Etappe von Dobel nach Forbach kommt jenes Schwarzwald-Gefühl auf, das den Westweg zu einem so besonderen Wanderweg macht. Rauschende Nadelwälder, großartige Aussichten, tiefe Stille und Zufriedenheit beim Wandern. Verstärken lässt sich das Gefühl bei einer Variante über Bad Herrenalb und die Teufelsmühle, die unter "Extratour" weiter unten beschrieben ist.
Schon am Ortsrand von Dobel taucht der Westweg wieder in die tiefen Nadelwälder ein. Sanft ansteigend geht es dem Stierkopf entgegen, der mit überraschend steilen Flanken ins Tal der Alb abfällt. Oberhalb der Steilflanke verläuft der Westweg immer knapp unterhalb der Kammlinie erst zum Weithäuslesplatz, unter dem Schweizerkopf hindurch bis hin zur Langmartskopfhütte. Auf Abschnitten des Weges zwischen der Langmartskopfhütte und der Kreuzlehütte bieten sich, dank des Wintersturms Lothar, prächtige Aussichten ins Murgtal.
Bei der Kreuzlehütte angekommen, überqueren wir die Alte Weinstraße und gelangen so nach Kaltenbronn. Von dort geht es, dem über Granitbrocken springenden Kaltenbach folgend, zum Hohloh. Vom höchsten Punkt des weitläufigen Plateaus zwischen Murg und Enz (988 m) ist es nur noch ein kleiner Schritt auf die Kanzel des Latschigfelsens, von welcher aus der Höhenunterschied hinab nach Forbach bestens zu erkennen ist. Der Abstieg zur historischen Holzbrücke in Forbach zählt zu einem der Höhepunkte des gesamten Westweges. Wie ein Wildbach hat sich die Murg einen stellenweise fast 800 m tiefen Canyon in den nördlichen Schwarzwald gegraben und sorgt an dieser Stelle für einen langen, steilen Abstieg zum Ziel der zweiten Tagesetappe, der mächtig in die Knie geht.
Extratour:
Wer die erste Etappe nach Bad Herrenalb verlängert, kann diesen Abschnitt auf zwei Tage mit außergewöhnlichen Landschaftsrücken aufteilen. Die skurrilen Falkensteine, der hoch aufragende Bernstein mit prächtiger Fernsicht ins Rheintal und die abenteuerlich alpinen Pfade am Teufelsloch sind die Naturhöhepunkte.
3. Etappe: Forbach – Unterstmatt
Der Schwarzwald-Hauptkamm ruft! Über Badener Höhe und Hochkopf taucht der Westweg auf seiner dritten Etappe endgültig in die hohen Regionen des Nordschwarzwalds ein. Das Klima wird spürbar rauer, die Berge steiler und die Wege knorriger - entlang der Schwarzwaldhochstraße kommt der Westweg in Topform.
Von der über die Murg führenden historischen Holzbrücke verläuft der Westweg kerzengerade durch die Forbacher Altstadt zur Bundesstraße, überquert diese und steigt durch eines der romantisch-stillen Heuhüttentäler aufwärts. Kaum haben wir das Städtchen hinter uns gelassen, werden unsere Beine den ersten 450 m Anstieg zu überwinden haben. Doch schon bald können wir unseren müden Waden bei einem eiskalten Fußbad an der Schwarzenbach-Talsperre eine Entspannung gönnen. Wenn die Füße wieder fit sind, steht der Anstieg am Herrenwieser See an. 350 weitere Höhenmeter machen den langen Aufstieg aus dem Murgtal bis auf die ersten "Tausender" des Nordschwarzwalds perfekt. Vorbei geht es an Badener Höhe und "Kurhaus Sand", bevor uns der Westweg über einen letzten Anstieg auf den Hochkopf führt und uns zum Abschluss des Tages durch Hochmoore zum ehemaligen Kurhaus Unterstmatt geleitet.
Abstecher:
Die Gertelbachfälle gehören zu den höchsten Wasserfällen Deutschlands und können auf einem Abstecher von Sand über den turmartig über dem Bühlertal stehenden Wiedenfelsen erreicht werden. Um die rund 250 Höhenmeter Auf- und Abstieg bis zum Fuß der Wasserfälle sollte man sich nicht drücken, denn sie wirken erst so richtig von unten betrachtet. Von den Fällen führt ein markierter Weg direkt zum Hundseck.
4. Etappe: Unterstmatt – Alexanderschanze
Die Westweg-Etappe über den Grindenschwarzwald ist lang und anstrengend. Fast der gesamte Hauptkamm des Nordschwarzwalds wird in munterem Auf und Ab in einem Zug überwandert. Wem das zu weit ist, der kann die Etappe auf zwei Tage aufteilen. Dies ist aber "westwegfern" und mit erheblichem Auf- und Abstieg verbunden, wenngleich landschaftlich und kulturell großartig.
Von Unterstmatt führt ein schmaler Pfad zum Gasthof Ochsenstall. Von dort aus führt ein kurzer, steiler Steig zum großen Hochplateau des höchsten Bergs im Nordschwarzwald, der Hornisgrinde, hinauf. Auf dem Hauptgipfel wird der erste Eindruck von drei riesigen Windrädern geprägt. Am höchsten Punkt des Plateaus bietet eine Aussichtskanzel schöne Fernsicht. Ein Bohlenpfad durchquert das botanisch einmalige Hochmoor in Richtung Dreifürstenstein und Hornisgrindeturm am südlichen Moorende, oberhalb des Mummelsees.
Am Mummelsee erreicht der Westweg wieder die Schwarzwaldhochstraße und bleibt mal mehr, mal weniger in ihrer Nähe. Vorbei an der gemütlichen Darmstädter Hütte, die zu einer ausgiebigen Rast einlädt, und dem 1055 m hohen Schliffkopf, bietet sich die Möglichkeit auf einem kleinen Rundweg mitzuerleben, was Wintersturm Lothar an Weihnachten 1999 angerichtet hat. Die Röschenschanze an der Zuflucht und die rund 100 Jahre ältere Alexanderschanze zeugen von stürmischen Zeiten ganz anderer Art im Nordschwarzwald.
Extratour:
Diese lange und anstrengende Etappe lässt sich äußerst attraktiv auf zwei Tage aufteilen. Dazu steigt man vom Mummelsee über den Hochfelsen nach Seebach/Ottenhöfen ab, um anderentags mit Nervenkitzel über das Edelfrauengrab (Wasserfälle und Klamm) und den Alpinanstieg am Karlsruher Grat und/oder die Klosterruine und Wasserfälle Allerheiligen zum Westweg zurück zu steigen. Der wird am Schliffkopf wieder erreicht.
5. Etappe: Alexanderschanze – Hark
Der Glaswaldsee ist eines der "blauen Augen" des Nordschwarzwaldes. Als typischer Karsee wurde sein Becken durch den Wolfachgletscher aus dem Buntsandstein herausgehobelt, wo er seitdem durch eine unterirdische Quelle gespeist wird. Steile Karwände verleihen dem See etwas Mystisches - kein Wunder also, dass hier Sagen von tanzenden Nonnen und rachsüchtigen Seemännlein entstanden.
Direkt am Parkplatz der Alexanderschanze verschwindet der Westweg auf einem schmalen Pfad im Dickicht. Nach einigen Kilometern auf bequemen Forstwegen erreichen wir den Bauernkopf. Dieser bietet einen besonders schönen Blick auf Bad Griesbach und die Schwarzwaldberge um den Mooskopf. Nach nur wenigen Schritten erreichen wir die Westwegkreuzung Graseck. Der Westweg bleibt auf der Kammhöhe und zieht an der Hildahütte vorbei auf einem schmalen Waldweg durch eine herrlich stille und ursprüngliche Landschaft zur Lettstädter Höhe. Ausgerechnet dieser schöne Wegabschnitt bietet auch eine Variante mit fast alpinem Charakter auf schmalem Felsensteig über die Teufelskanzel. Zwischen Lettstädter Höhe (966 m) und Seeblick (960 m) liegt der Glaswaldsee versteckt in seinem Kar. (Tipp: Trotz satter 200 m Höhenverlust sollte er einfach erwandert werden!).
Nachdem wir den tief eingeschnittenen Freiersbergsattel herabgestiegen sind und den Großen Hundskopf nördlich zur Littweger Höhe umgangen sind, wechselt der Westweg auf die Südseite des Kamms, um uns so mit kurzen Unterbrechungen durchweg auf bequemen Forstwegen zum Tagesetappen-Ziel Hark zu führen.
Abstecher:
Die nach dem Vortag fast gemütliche Etappe kann mit zwei Abstechern gewürzt werden. Ab dem Graseck lockt eine alpine Variante über die Teufelskanzel zur Lettstädter Höhe und beim Abstieg zum Freiersbergsattel ist der Abstecher zum kühnen Klagstein eigentlich Pflicht. In der Hochsaison empfiehlt sich am Vorabend eine Quartiersuche im Luftkurort Kniebis.
6. Etappe: Hark – Hausach
Der 945 m hohe Brandenkopf ist in Baden-Württemberg, dank seines hohen Aussichtsturnes und der exponierten Gipfellage, einer der schönsten Aussichtswarten über dem Kinzigtal. Auf seinem Gipfel steht auch das bewirtschaftete Wanderheim des Schwarzwaldvereins Brandenkopf. Insofern lohnt sich der Schlenker des Westwegs zum höchsten Punkt allemal.
Vom Gasthaus Hark geht es wieder das kurze Stück bergauf zum Sattel und rechts haltend auf dem Westweg weiter in südlicher Richtung. Schon nach wenigen Metern taucht der Weg wieder in die tiefen Wälder ein und führt um den Regeleskopf herum zum Kreuzsattel. Wir umgehen den Reiherskopf nördlich und überqueren beim Parkplatz an der "Bettelfrau" die Brandenkopfstraße. Die rund 150 Höhenmeter auf den Brandenkopf sind nicht besonders steil und zudem lockt am Gipfel ja bald schon die Rast.
Der Abstieg vom Brandenkopf führt direkt zum Hirzwasen. Von nun an bleibt der Westweg dem Kammverlauf zwischen dem lieblichen Hintertal und dem Tal der Wolf treu. Der letzte hohe Berg des Kamms stößt wie ein Schiffsbug gegen das Kinzigtal und bietet schöne Aussichten nach Süden und Osten. Ein guter Platz für eine Rast, bevor ein längerer Abstieg zum Weißen Kreuz hinab führt. Noch einmal geht es auf einem schmalen Waldpfad bergauf zum Spitzfelsen, der für all die Mühe mit einem herrlichen Blick auf das nahe Hausach entlohnt.
Tipp:
Am Ende der Etappe führt der Westweg gute drei km im flachen Kinzigtal bis Hausach, was mit müden Beinen ziemlich an die Substanz geht. Wer das vermeiden will, zweigt am Osterbachsattel unter dem Hohenlochen mit dem Jakobsweg rechts ab und wandert auf breiten Forststraßen direkt nach Hausach, verpasst dann aber auch die Aussicht vom Spitzfelsen.
7. Etappe: Hausach - Wilhelmshöhe (Schonach)
Das Kinzigtal trennt den Nördlichen Schwarzwald ganz markant vom Mittleren. Vom kaum über 200 m hoch gelegenen Hausach steigen Höhenzüge in langgezogenen Bergrücken bis auf über 1000 Höhenmeter an und versprechen besonders am Hauptkamm eine attraktive Routenführung. Einmal mehr läuft der Westweg zu Hochtouren auf.
In einem Rutsch überwindet der Westweg die mehr als 550 Höhenmeter zwischen Hausach und dem Farrenkopf (789 m). Markant thronen Bergfried, Teil der Palasmauer und der Batterieturm der einstigen Zähringerburg über der Stadt. Der Westweg verläuft weiter konsequent auf dem mitunter überraschend schmalen Bergrücken in stetem Auf und Ab in Höhenlagen um 700 m nach Süden. So kommen im Laufe der Strecke etliche Höhenmeter zusammen, die sich bis zum Abend auf über 1,100 Meter summieren. Vom schiffsbugartigen, mit Eschen, Birken und Vogelbeeren bewachsenen Huberfelsen bietet sich bereits eine schöne Aussicht ins Tal der Elz. Schaustück der Etappe ist aber der, auf den letzten Meter mit Geländern gesicherte, Felsensteig auf den Karlstein (964 m). Das Ziel ist nahe. Eine letzte Möglichkeit zur Einkehr bietet das Gasthaus Rensberg, bevor die Etappe an der Wilhelmshöhe über dem traditionsreichen Wintersportort Schonach erreicht ist.
Tipp:
Wer noch Kraft hat, geht auf Entdeckungstour in Schonach. In der "Heimatstube" können wunderschöne Trachten, Möbel und die berühmte von Meinrad Spath gebaute Weihnachtskrippe bewundert werden. Immer mittwochs werden Führungen auf die Skisprungschanze durchgeführt. Mit dem Linienbus ab Wilhelmshöhe sind auch die zwei Triberger Wasserfälle leicht erreichbar.
8. Etappe: Wilhelmshöhe (Schonach) - Kalte Herberge
Der lange und breite Kammverlauf zwischen Rohrhardsberg und Brend bildet nach dem Kandel den mächtigsten Höhenzug im Mittleren Schwarzwald. So sanft die Höhen von Osten ansteigen, so abrupt und wild zerrissen stürzen die Westflanken ins tief liegende Simonswäldertal ab, was besonders am Brend für großartige Aussichten sorgt.
Zwischen Schonach, Schönwald und Furtwangen zeigt sich der Schwarzwald von einer ganz neuen Seite. Die Berge bilden nur grüne Wellen aus, die kaum nennenswerte Höhenunterschiede aufweisen. Auch nach der Wilhelmshöhe bleibt der Westweg seiner Hauptrichtung Süden treu und verläuft schnörkellos am Wolfbauernhof vorbei zum Rand des Naturschutzgebietes Blindensee. An der Weißenbacher Höhe verlässt der Weg den Bergkamm und wechselt durch die kaum merkbare Senke hinüber zum Hauptkamm. Am Güntersfelsen angekommen müssen Sie ein wenig darauf achten, wo der Westweg auf einem Pfad im Wald verschwindet. Dieser bildet eine willkommene Abwechslung zum Kieselweg um die Felsen herum. Vom Aussichtsturm am Brend (1149 m) hat man einen besonders schönen Ausblick nach Süden, hin zum wuchtigen Kandel und dem breit gefächerten Feldbergmassiv. Das dürfte die Vorfreude auf die kommenden Etappen zusätzlich schüren.
Vom Gipfel des Brends aus, geht es in der Nähe der B500, die den Schwarzwald ebenfalls von Nord nach Süd durchquert, der Kaltenberger Höhe entgegen.
Extratour:
Der Abschnitt in unmittelbarer Nähe der B500 kann umgangen werden, indem man den Westweg zwischen Brend und Neueneck verlässt, ins wahrlich wilde Tal der Wilden Gutach absteigt, die Teichbach Schlucht durchwandert, in Wildgutach übernachtet, anderentags dem Balzer Herrengott einen Besuch abstattet und am Lachenhäusle wieder zum Westweg zurückkehrt.
9. Etappe (West): Kalte Herberge – Hinterzarten
Am berühmten Titisee trennt sich der Westweg in zwei Hauptstrecken. Während die hier beschriebene westliche Route über den Feldberg und den Belchen den Blauen Basel ansteuert, verläuft die östliche Route südlich am höchsten Schwarzwaldberg vorbei, überschreitet das Herzogenhorn und den Blössling, um über den geologisch interessanten Dinkelberg die Schweizer Stadt am Rheinknie anzusteuern.
Auf den ersten 1,5 Stunden der Tagesetappe bleiben die roten Rauten der ebenfalls am Kamm verlaufenden B500 treu. Zwischen der Kalten Herberge, Lachenhäusle und Ruheckle bleibt der Westweg stets im Wald. Unten im Tal liegt das Örtchen Waldau und ab und zu lassen sich Blicke auf den Hochfirst erhaschen. Vorbei an der Bergstation eines kleinen Skilifts wird der Doldenbühl mit herrlicher Aussicht nach Süden umrundet, ehe der Weg wieder im Wald verschwindet. Am Jockelshäusle vorbei steuert er nun zielstrebig die Weißtannenhöhe an. Rechts unten liegt Breitnau, überragt vom horizontfüllenden Feldbergmassiv in der Ferne. Nun geht es am Waldrand, nicht wie in den meisten Karten verzeichnet links, sondern auf einem Waldweg geradeaus bis zum höchsten Punkt (1190 m). Mit jedem Schritt in Richtung Titisee schiebt sich für alle, die noch nicht schlüssig sind, die Frage nach dem "wie weiter" mehr und mehr in den Vordergrund. Am Ufer des Titisees trennt sich der Westweg in die zwei besagten Varianten.
Am Kurhaus Titisee wendet sich die westliche Variante in eben diese Richtung, klettert mit schönen Blicken auf den See bis auf die Keßlerhöhe (1.017 m) und schummelt sich auf schmalem Pfad direkt bis zur Skisprungarena hoch über Hinterzarten.
10. Etappe (West): Hinterzarten - Wiedener Eck
Die Königsetappe des Westwegs ist zweifellos die Überschreitung des Feldbergs von Ost nach West. Oben am Gipfel, dem höchsten Punkt deutscher Mittelgebirge, macht sich nicht nur bei Westwegwanderern ein erhebendes Gipfelsturmgefühl breit. Manch einer würde wohl gerne länger verweilen, wäre da nicht noch der lange Weg zum Wiedener Eck.
Der neue Westwegabschnitt zwischen Hinterzarten und Feldberg-Grüble verläuft zu Beginn auf dem Emil-Thoma-Weg oberhalb des Zartenbachs taleinwärts. Langsam ansteigend wird die stille Lichtung "Am Feldberg" erreicht, wo einzelne Waldbauernhöfe stehen. Hier ändert sich die Laufrichtung des Westwegs, er zweigt nach Süden ab. Jetzt beginnt der Weg deutlicher zu steigen. Aus dem Forstweg wird allmählich ein herrlicher Steig durch urwaldartigen Fichtenwald. Atemberaubende Tiefblicke auf den See und einen Hauch von alpinem Gefühl bietet ein kleiner Umweg über den Felsensteig auf den Seebuck (1448 m). Gut 20 Minuten später ist "das Höchste" im Schwarzwald erreicht. An der Aussichtsplattform am 1495 Meter hohen Feldberg, vis-à-vis der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes, steht man am höchsten Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen und dementsprechend fulminant ist bei gutem Wetter auch der 360-Grad-Panoramablick. Schaustück ist das breit gelagerte Alpenpanorama im Süden, das den Wanderer auch auf dem Westweg über die St. Wilhelmer-Hütte bis zum Stübenwasen (1386 m) begleitet. Ohne große Höhenunterschiede wird der Trubelsmattkopf umrundet, bevor einige letzte Kilometer über freie Wiesenhänge zum Wiedener Eck führen.
Abstecher:
Im Feldseekar zweigt der Felsensteig vom Emil-Thoma-Weg ab und führt mitten durch die gewaltige Karwand zwischen Seebuck und Feldsee, auf teilweise schmalem Felsenband, zum Naturschutzzentrum Feldberg. Ein kurzer Besuch ist äußerst informativ. Zum Seebuck kann dann die Seilbahn genutzt werden, was etliche Höhenmeter und zudem Zeit spart.
11. Etappe (West): Wiedener Eck – Kandern
Der Belchen gilt nicht nur unter Schwarzwaldkennern als der wichtigste und alpinste Gipfel im Hochschwarzwald. Kein anderer Berg überragt mit solch gewaltigen Wald- und Schrofenflanken die umliegenden Täler. Rucksackwanderer können diesen längsten und anstrengendsten Westwegabschnitt mit einer Variante über Neuenweg in zwei Tagesetappen teilen.
Zu Beginn sieht die vor uns liegende Etappe recht zahm aus. Vom Wiedener Eck führen mal Pfade, dann wieder Forststraßen durch den Nordhang des Dietschel, bis unter dem Heidstein der Wegverlauf nach Süden abknickt. Weiterhin, ziemlich auf einer Höhe bleibend, werden die enorm steilen Berghänge am Heidstein hinüber zur Krinne gequert. Mit dem Belchen baut sich nun der Kronprinz der Schwarzwaldberge vor einem auf. Ein steiler und steiniger Steig zieht sich durch den Rübgartenwald bergauf. Immer enger ziehen sich die Serpentinen im beständig steiler werdenden Gelände, bis die breite Gipfelkuppe (1414 m) erreicht ist. Vom Gipfelkreuz reicht der Blick auf fast alle wichtigen Gipfel des Schwarzwalds.
Durch eine einzigartige subalpine Landschaft mit artenreicher Flora und Fauna geht es abwärts zum Rand der "Südwand" des Belchen, die sich rund 700 m über dem wie hingeduckten Dörfchen Neuenweg aufbaut.
Nach den Weiherfelsen folgt dann ein erholsames Stück auf einsamen und stillen Waldwegen bis zum Müllheimer Egerten, wo der Endspurt über den Blauen (1165 m) beginnt. Noch einmal müssen 200 Höhenmeter überwunden werden, bis auch der letzte hohe Schwarzwaldberg bezwungen ist. Ab jetzt geht es nur noch bergab, bis wir in Kandern eintrudeln.
Extratour:
Wem diese Etappe zu lang ist, der kann sie auf zwei Tage aufteilen. Dazu steigt man vom Belchenhaus auf einem alpinen Steig über den Rosen- und Hohfelsen nach Neuenweg ab, um anderentags über den verwunschenen schönen Nonnemattweiher zum Haldenhof aufzusteigen, wohin auch der Westweg auf direktem Weg über die Höhe Kelch kommt.
12. Westweg-Etappe (West) Kandern – Basel
Auf zum Endspurt der westlichen Westweg-Variante! Bequeme Forstwege führen durch herrliche Buchenwälder zur mächtigen Burgruine Rötteln über Lörrach, ehe der Westweg durch die edlen Tullinger Weinlagen seinem Ziel Basel entgegen eilt. Überraschend grün geht es mitten hinein in die Schweizer Metropole am Rheinknie.
Auf der letzten Etappe im Dreiländereck zwischen Frankreich, der Schweiz und Deutschland zeigt sich der Schwarzwald überraschend offen und leicht. Hellgrüne Buchenwälder und saftige Wiesen begleiten den Wanderer auf dem Weg von Kandern nach Hammerstein. Kurz nach Wollbach verschwindet der Weg im Wald und steuert auf dem Flachweg die mächtig über Lörrach stehende Burgruine Rötteln an. Beim Bummeln durch das geologisch interessante Landschaftsschutzgebiet zwischen Lörrach und Weil am Rhein bieten sich noch einmal schöne Ausblicke auf den Dinkelberg, das Dreiländereck am Rheinknie und die Städtesammlungen rund um Basel. Nach dem Abstieg in die Ebene von Obertullingen aus wird die schweizerische Grenze überschritten und das Flüsschen Wiese überquert. An ihm entlang geht es durch eine parkartige Landschaft überraschend grün bis zum Badischen Bahnhof in Basel.
Tipp:
Der Westweg endet offiziell am Badischen Bahnhof in Kleinbasel. Es käme aber einer Sünde gleich, nicht in eine der Straßenbahnlinien zum Marktplatz zu steigen, um ein wenig durch die sehenswerte Baseler Innenstadt zu bummeln. Marktplätze und Rathaus, das Münster und die engen Gassen mit ihren bunten Brunnen (allen voran der Tinguely Brunnen) verdienen einen Besuch.
Quelle:
Schwarzwald Tourismus GmbH
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