Die Hintere Wühre, die später zur Vorderen Wühre wird, fließt zwei Kilometer weit vom Höllbach nach Görwihl.
Die Wuhren des Hotzenwaldes, künstliche Wasserläufe, prägen das Bild dieser Kulturlandschaft. Sie erstrecken sich kilometerweit entlang der Hänge. Die Bezeichnung hat ihren Ursprung im mittelhochdeutschen Wort "wuor" oder "wuore," was einen Damm zur Wassersteuerung bedeutet. Die Wuhren sind etwa 0,3 bis 1,0 Meter breit, 0,2 bis 0,5 Meter tief und haben ein leichtes Gefälle von 1 bis 2 Prozent. Sie überwinden sogar Wasserscheiden, um Wasser von einem Ort zum anderen zu transportieren.
Die Geschichte der Wuhren reicht zurück ins 10. Jahrhundert. Ursprünglich dienten sie als Wasserkraftquelle für die Triebwerke im Tal. Hier trieben sie Mühlen, Sägewerke, Eisenschmelzen und Hammerwerke an, die essentiell für die Versorgung und Wirtschaft der Region waren. Doch die Funktion der Wuhren ging über die Industrie hinaus. Sie spielten eine entscheidende Rolle bei der Bewässerung der Wiesen, was für die Landwirtschaft im Hotzenwald von großer Bedeutung war.
Die Wuhren des Hotzenwaldes sind somit nicht nur technische Meisterwerke, sondern auch ein Zeugnis der engen Verbindung zwischen Mensch und Natur. Sie prägen das Landschaftsbild und sind ein lebendiges Erbe, das an die traditionsreiche Nutzung natürlicher Ressourcen erinnert.
Ein Spaziergang entlang dieser historischen Wasserläufe bietet nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch einen Einblick in die einzigartige Kultur und Geschichte des Hotzenwaldes.
Der Vogellehrpfad in Görwihl folgt streckenweise dem Lauf der Hinteren Wühre und bietet sich daher zur Erkundung an.