"Jenseits von Bollenhut und Kuckucksuhr"
Unser Buch-Tipp zu den Tüftlern und Pionieren aus dem Schwarzwald.
Für ihr Buch hat sie 16 Schwarzwälder Originale besucht und sich von deren Begeisterung anstecken lassen. Herausgekommen sind kurzweilige, interessante Beiträge jenseits von Bollenhut und Kuckucksuhr, die immer um die Frage kreisen: Warum macht der- oder diejenige das eigentlich? Das thematische Spektrum ist dabei breit gefasst: In Münstertal porträtiert Hennicke die Familie Riesterer, die auch nach dem Tod des Köhlers Siegfried Riesterer das Köhlerhandwerk jeweils an Ostern lebendig hält. Auf dem Ospelehof in Hinterzarten kommt Kosmetik aus dem Kuhstall. Am Tuniberg geht Winzer Heinrich Gretzmeier auf Trüffelsuche. Musiker aus aller Welt pilgern zum "Geigenakupunkteur" Ralf Schumann. Und Kabarettist Martin Wangler belebt das alte Schwarzwälder Kultspiel Cego.
Hennicke war auch zu Besuch in der höchstgelegenen Schule Baden-Württembergs auf dem Schauinsland. In Todtnau traf sie Wasserkraft-Pioniere und entschlüsselte am Schluchsee mit Historiker Roland Weis steinerne Rätsel. Martin Geng kultiviert im Markgräflerland 240 Apfelsorten und Mathias Maresch aus Staufen schmiedet seinen Kunden das Messer auf den Leib.
Natürlich darf auch der Winter thematisch nicht fehlen: Mit Thomas Wollmann war Hennicke unterwegs, um die Loipen am Notschrei zu spuren. Und lesenswert ist auch die Geschichte, wie der Wintersport 1891 in den Schwarzwald kam.
Gabriele Hennicke, "Jenseits von Bollenhut und Kuckucksuhr. Tüftler, Pioniere und Originale aus dem Schwarzwald", Rombach-Verlag, Freiburg, 2017, 128 Seiten (zahlreiche Abbildungen), 14,90 Euro. ISBN 978-3-7930-5132-9
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