Kuckucksuhr
Fast jeder kennt sie, viele haben sie bei sich zu Hause hängen: die Kuckucksuhr. Wie sich aus den Anfängen der Schwarzwälder Uhrenproduktion schließlich die Kuckucksuhr entwickelte. Wie und wo sie gefertigt und vertrieben wurde, lässt sich am besten entlang der "Deutschen Uhrenstraße" nachvollziehen. Fakt ist: Bis heute ist der Erfolg der Kuckucksuhr fast ungebrochen.
Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen hat einen besonderen Gast: Ein imposanter Kuckuck meldet die Viertelstunden im Museum an. Wie bei Kuckucksuhren üblich kann man sich auf dessen Zeitgefühl verlassen und den Einsatz abwarten. Ob dieser Kuckuck der weltgrößte sein möchte, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: zum Anschauen und für Fotos darf man ganz nah dran!
Unsere Tipps
Rund um die Kuckucksuhr
Sie bekommen nicht genug vom Kuckuck? Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie dieses Wahrzeichen des Schwarzwaldes noch besser kennenlernen können.
Die Kuckucksuhr
Im Verlauf der Zeit
Der Erfolg der Schwarzwälder Uhren: Sie waren billig
„In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammte weltweit jede dritte Uhr aus dem Schwarzwald“, erklärt Johannes Graf, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen. Neben England und Frankreich waren Amerika und Russland Hauptabsatzgebiete.
Die Anfänge der Schwarzwälder Uhrenproduktion liegen wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. „Schon Mitte des 18. Jahrhunderts hatten sich effiziente Händlergesellschaften gebildet, die diese Uhren dann in der ganzen Welt verkauften“, sagt Graf. Von Stapelplätzen in Triberg, Furtwangen, Neustadt und Lenzkirch geht im 19. Jahrhundert wöchentlich ein mit Uhren beladener Wagen nach Straßburg – von dort aus bringt die leistungsstarke Spedition J. M. Widt die Uhren in (fast) alle Länder der Welt.
1840 gab es 1000 Uhrenmacher im Schwarzwald
Die ersten Schwarzwälder Holzuhren entstanden wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Um 1840 gab es im Schwarzwald zwischen St. Georgen und Lenzkirch etwa 1000 Uhrmacher-Werkstätten mit rund 5000 Beschäftigten. Jährlich entstanden etwa 600.000 Holzuhren. 1850 wurde in Furtwangen die erste Uhrmacherschule eröffnet, um die Ausbildung der Lehrlinge zu verbessern. Nach 1850 entwickelten sich die ersten Uhrenfabriken. Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu Überproduktion und daher zu einem drastischen Preisverfall. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Junghans in Schramberg die größte Uhrenfabrik der Welt. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mussten jedoch die meisten Schwarzwälder Uhrenfabriken ihre Pforten schließen. Die Produktion verlagerte sich nach Fernost. Heute ist die Uhrenproduktion im Schwarzwald überwiegend auf Nischen spezialisiert. Dazu zählen neben der weltbekannten Kuckucksuhr in allen Varianten handgefertigte Armband- und Designeruhren, Stand- und Schmuckuhren.
Dort waren dann die Schwarzwälder Uhrenhändler zu Fuß unterwegs. Der große Erfolg der Uhren aus dem Schwarzwald hängt mit ihrem geringen Preis zusammen: Sie waren aus Holz, da der Bau von Metalluhren ein Vorrecht der Zünfte war. Zudem setzte man in den Uhrenwerkstätten zwischen Triberg im mittleren Schwarzwald und Lenzkirch im südlichen Schwarzwald auf Arbeitsteilung und einen äußerst effektiven Vertrieb, da bereits durch die frühere Glashüttenindustrie spezielle Routen erschlossen waren.
England ist der umsatzstärkste Markt, Mitte des 19. Jahrhunderts leben mehr als 200 Schwarzwälder Uhrenhändler in London. Sofern ihre Geschäfte gut laufen, gründen viele Händler in der Fremde Uhrengeschäfte. Andreas Schwär vom Schönbachhof in St. Peter etwa besitzt ein großes Uhrengeschäft in der Londoner East Street, die Kleysers aus Rötenbach führen ein etabliertes Geschäft in der High Street.
{{=it.label.text}}
{{=it.label.author}}