Von der östlichen Ortslage führen kurze Wege hinauf an den Waldrand,
den man dann fast eben auf gut ausgebautem Weg entlang spazieren kann
mit einem unvergleichlichen Blick auf die Rebhügel - die sogenannte Vögisheimer Sonnhalde,
der Vorbergzone, die Rheinebene und die Vogesen. Gut ausgeschilderte
Spazier- und Wanderwege sowie ein Nordic-Walking-Parcours erschließen
den Wald, der als forstlich-botanische Besonderheit im deutschen
Südwesten gilt. Hier wird jede Jahreszeit zum Fest für die Augen: Der
Frühling webt zartgrüne Schleier des jungen Laubs zwischen uralten
Baumriesen, der Waldboden ist bestickt mit Anemonen und
Schlüsselblümchen, im Sommer geben die mächtigen Baumkronen einen kühlen
Schatten. Der Herbst lässt das Laub in funkelndem Gold und brennendem
Rot aufleuchten, und im Winter bestimmt die strenge Grafik der Stämme
und Äste das Bild, deren Konturen hin und wieder durch zarte
Schneeränder weichgezeichnet sind – auch im Markgräflerland schneit es
ab und zu. Und nicht nur auf Spaziergängen und Walkingtouren erschließt sich das Naturerlebnis Eichwald. Die Vögisheimer Grillhütte mit ihrer herrlichen Aussicht ist eine der beliebtesten in der Region.
Das
Dorf selbst, das schon seit 1970 zu Müllheim gehört, bietet ländlichen
Charme, gibt es hier doch noch einige Landwirtschaftsbetriebe. Auf dem
Kirchturm klappern im Frühjahr die Störche, Schwalben schwirren durch
die Luft, eine Katze streicht um die Hausecke, irgendwo muht eine Kuh.
Der Neumattbach versorgt die fünf Dorfbrunnen mit frischem kaltem
Wasser. Die Brunnenstraße hat ihren Namen nicht umsonst. Zu Pfingsten
sind die Brunnen schön geschmückt mit Girlanden aus Blumen und
Tannenreisig.
Wer das Glück hat, zur Fastenzeit in Vögisheim zu sein, kann am Sonntag Lätare den »Hisgier«
erleben, einen alten alemannischen Winterbrauch der inzwischen fast
ganz ausgestorben ist. Unter dem aus Strohzöpfen dicht gewickelten
Kostüm mit Kapuze, das sogar das Gesicht verdeckt, befindet sich aber
kein Ungeheuer, sondern ein Schulbub, der von seinen Kameraden von Haus
zu Haus geführt wird. Dabei werden nachdrücklich Eier, Butter und Speck
eingefordert. Diese werden am Ende des Rundgangs zu schmackhaften
Fastenküchlein verarbeitet.