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schließenWohnheim für Geflüchtete in Freiburg- Zähringen
Neubau eines Wohnheims in Holzmodulbauweise
Beschreibung
Architektur / Stadtplanung
ARGE: Jochen Weissenrieder Architekten, Franz und Geyer Freie Architekten, Stocker Dewes Architekten
Fertigstellung
2016
Bauherrschaft
Stadt Freiburg
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022, Hugo Häring Preis 2017, Anerkennung Deutscher Holzbaupreis 2017
Standort:
Gundelfinger Str. 34, 79108 Freiburg
Aufgabe
Durch das Gebäudemanagement der Stadt Freiburg wurden im Herbst 2015 für drei Standorte Studienaufträge an unterschiedliche Architekten vergeben. Schnell kristallisierte sich in den Gesprächen heraus, dass die Unterbringung eine Alternative zu den üblichen Stahlcontainerlösungen darstellen soll, mit diesen jedoch in einem knapp bemessenen Zeit- und Kostenplan vergleichbar bleiben sollte. Auch spätere (alternative) Nachnutzungen sollten möglich sein und, lokale Handwerksfirmen sollten berücksichtigt werden. Holzbauweise wurde nicht vorgeschrieben, aber auch nicht ausgeschlossen.
Planungsprozess / Konzept
Das Konzept wurde von den beauftragten Architekten gemeinsam mit Tragwerks-, Haustechnikplanern und lokalen Zimmereifirmen in sehr kurzer Zeit und mit enormem Kraftaufwand entwickelt. Die Architekten haben sich mittlerweile zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und bearbeiteten alle Standorte konzeptionell gemeinsam. Lediglich die spezifischen Abklärungen und die Bauleitung oblagen dem jeweils ausführenden Büro. Im Planungsprozess konnten alle bisher Beteiligten von den Erfahrungen der anderen Mitbeteiligten stark profitieren.
Material / Konstruktion
Als Grundkonstruktion diente ein 6-seitiges Holzmodul aus Brettsperrholzelementen. Insgesamt wurden ca. 700 Holzmodule für die drei Standorte benötigt. Alle Standorte arbeiteten mit denselben Modulgrößen, Anordnungen von Fenstern und Türenetc. Die Module wurden teilweise dreigeschossig gestapelt und mittels Stahltreppen und Stahlstegen (als Balkonersatz) ergänzt und verbunden. Als Fassaden kamen Holzverkleidungen aus 3-S-Platten oder Leistenschalungen zur Ausführung. Die Fichtenoberflächen in den Zimmern und Fluren blieben unverkleidet. Da jedoch das Abbinden solcher Elemente und der benötigten Holzmassen beim Holzlieferanten enorme Lieferengpässe erzeugt hätte, musste auf Stangenware zurückgegriffen werden. Mit Hilfe der Handwerkskammer wurde eine Anfrage an Firmen gestartet, ob sie sich an einem solchen Projekt beteiligen wollten. So haben sich vier regionale Holzbaufirmen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Da es sich um Notunterkünfte handelt, sind die Grundrisse eher konventionell gehalten. Eine Nachnutzung sieht jedoch vor, jeweils drei Module zu zwei Studentenapartments (mittleres Modul aus zweigeteiltem Badezimmer) umzugestalten. Die Räume im Erdgeschoss sind höher ausgelegt, so dass mit diesen Modulen später auch Kinderkrippen, Betreuungsräume, etc. geschaffen werden können.
Unterm Strich
Extrem kurze Planungs- und Bauzeit durch Zusammenarbeit mehrerer regionaler Planer und ausführenden Firmen, wirtschaftliche Holz-Modulbaulösung für Flüchtlingswohnheime. Nachhaltig auch aufgrund der Möglichkeit einer späteren Umnutzung ohne aufwändige Umbaumaßnahmen. Großer Mehrwert für die Bewohner und die Umgebung statt der üblichen Stahlcontainer eine architektonisch gelungene, hochwertige Lösung anzubieten.
Kontakt
Adresse
Wohnheim für Geflüchtete in Freiburg- Zähringen
Gundelfinger Straße 34
79108 Freiburg im Breisgau