Architektur / Stadtplanung
sutter³ GmbH & Co.KG, Freiburg
Bauherrschaft
Rainhof GbR
Fertigstellung
2010
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022, Architekturpreis in der Rubrik Baukultur Schwarzwald 2010
Beschreibung
Der Rainhof mit Gasthaus und Scheune sowie erhaltener Mühle mit Leibgedinge wurde 1790 erbaut. Er lag an der wichtigsten historischen Reiseroute von Frankreich nach Österreich und soll als Umspannstation für die Kutschen vor der Steigungsstrecke durch das Höllental gedient haben.
Mit einer Fläche von ca. 2000 qm ist die –in ihrer historischen Substanz sehr gut erhaltene Scheune –eine der Größten ihrer Art im südbadischen Raum. Das Gebäude wurde denkmalgerecht saniert und ausgebaut, der historische Charakter und die alten Bausubstanz der Scheune blieben so weitestgehend erhalten.
Geschichte /bauhistorische Untersuchung
Der Rainhof wurde bereits früh urkundlich erwähnt. Die ortsbildprägende Scheune baute man in altbewährter Konstruktionsweise, noch ohne den Einsatz maschinell hergestellter Nägel und Schrauben.
Das über 150 Jahre alte Gebäude wurde im Lauf der Jahrzehnte kaum verändert: ein Massivbau mit gemauerten Außenwänden und Steilgiebeln, Werksteingewänden und hölzernem Innengerüst. Das Erdgeschoss war quergeteilt, d.h. in Abschnitte mit wechselnder Nutzung gegliedert: mehrere Viehställe mit Futtergängen, eine hohe Tenne hinter dem großen Tor, wahrscheinlich Schopf und Pferdestall hinter den beiden niedrigen Toren. Im Obergeschoss befanden sich eine Reihe einfacher Knechtskammern und ein Heulager. Ein in Hinblick auf Bauweise und Baumaterial sehr aufwändiges, repräsentatives Wirtschaftsgebäude.
Sanierung und Umnutzung
Die Scheune wurde nach dem Kauf 2008 von der Rainhof GbR behutsam saniert. Beim Um-
und Ausbau achtete man darauf, dass möglichst viel der alten Bausubstanz erhalten blieb.
Unter Bewahrung des historischen Charakters des Gebäudes, eröffnete im Mai 2010 im Erdgeschoss eine Gastronomie mit Terrasse und Gartenwirtschaft und eine 450 Quadratmeter große „Marktscheune“ mit regionalen Produzenten sowie eine Buchhandlung mit Wohnaccessoires, in deren Nebenraum regelmäßig Lesungen, Ausstellungen und Kulturveranstaltungen stattfinden. Darüber entstand ein Hotel mit 16 Zimmern sowie einem
Wellnesbereich mit Dampfbad und Sauna.
Fazit
Rettung der ortsbildprägenden Scheune, eine der größten im südbadischen Raum
mit einem gelungenen Nutzungskonzept, als Basis für die Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Beitrag zur touristischen Erlebniswelt des Dreisamtales.