Im Juni 2010 hat der Landesfischereiverband Baden-Württemberg eine
eigene Lachszucht bei Oberwolfach (Schwarzwald) in Betrieb genommen. Die
wiederhergestellte ehemalige Teichanlage wird von Stephan Stäbler
geleitet. Die jungen Lachse, die in der Lachszucht aufgezogen werden,
werden schließlich in den Programmgewässern am Rhein zur Unterstützung
des neuen Bestandsaufbaus besetzt.
In der Lachszucht Wolftal wird
ein Elterntierstamm gehalten. Dieser besteht aus sogenannten
Rückkehrern, also jungen Lachsen, die natürlicherweise den Rückweg vom
Meer in den Rhein hinauf gefunden haben. Von diesem Elterntierstamm
werden zur Eigewinnung der Rogen und die Milch abgestreift. Nach der
Befruchtung werden die Eier auf Brutschränke oder -rinnen aufgelegt.
Nach einigen Wochen schlüpfen die kleinen Lachse und werden bis zu einer
Körperlänge von ungefähr 6 cm herangezogen. In dieser Größe haben die
jungen Lachse eine gute Chance im vorgesehenen Besatzgewässer des
Lachsprogramms zum Smolt heranzuwachsen. Der Smolt ist ein junger Lachs
bei der ersten Reise ins Meer, also in die Nordsee. Nach einigen Jahren
im Meer kehrt der Lachs zum Laichen wieder in den Rhein und seine
Schwarzwaldbäche zurück.
Im Juli 2020 wurde das
Informationszentrum Lachszucht Wolftal eröffnet. Mit zahlreichen
Informationstafeln bis hin zu Medienstationen können sich Schulklassen,
Gruppen und interessierte Gäste über die Bedeutung des Lachses für den
Schwarzwald und der technische Aufwand für eine erfolgreiche Aufzucht
im Informationszentrum Lachszucht Wolftal informieren. Im Untergeschoss
des neuen Gebäudes wurden Aufzuchtbecken sowie weitere Bruteinrichtungen
installiert, die für den Besucher im Obergeschoss, über eine im
Fußboden eingelassene Glasscheibe, einsehbar ist. Das Obergeschoss dient
mit seiner Ausstellungsfläche der Wissensvermittlung zum Leben des
Lachses. Sanitäreinrichtungen sowie ein Schulungs,- und Vortragsraum
wurden im bestehende Hauptgebäude der Anlage integriert.
Führungen sind auf Anfrage möglich.