Dorfgasthaus dasRößle
Umbau und Sanierung eines denkmalgeschützten Dorfgasthauses durch bürgerschaftliches Engagement
Parken
keine Infos vorhanden
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Beschreibung
Architektur / Stadtplanung
dasrößle e.G, Todtnau
Bauherrschaft
dasrößle e.G
Fertigstellung
2013
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022, aufgeführt Baukultur Schwarzwald, Bauen für den Tourismus
Geschichte
Das denkmalgeschützte Dorfgasthaus "Zum Rößle" ereilte das gleiche Schicksal wie so viele Dorfgasthäuser: Nach schleichendem Niedergang sollte das Gebäude 2008 zunächst verkauft werden. Da sich aber kein Käufer fand, bildete sich im Dorf eine Initiative mit dem Ziel, den denkmalgeschützten Eindachhof zu retten und als Gasthaus für das Dorf wiederzubeleben.
Entwurfs- und Konzeptidee
Der Initiative ist es gelungen aus Bürgern und Handwerksbetrieben der Region eine engagierte Genossenschaft zu bilden. Sowohl das Planungskonzept wie auch Teile der Ausführung konnten so in Eigenleistung erbracht werden. Ansatz war zunächst die Gaststube zu "entstauben" und wieder in Betrieb zu nehmen. Dieser in seiner historischen Ausstattung sehr schlicht gehaltene Raum besticht durch seine Atmosphäre. Küche und Toiletten wurden nach modernen und zeitgemäßen Richtlinien umgebaut, selbst ein barrierefreies WC steht zur Verfügung.
Nachdem dieser erste Schritt bewältigt und so eine finanzielle Grundlage für weitere Investitionen geschaffen war, konnte mit Hilfe von weiteren Genossenschaftsanteilen das Gasthaus nach und nach weiter saniert werden. Mittlerweile stehen den Gästen 7 Doppelzimmer, ein kleines Appartement sowie eine großzügige, gemütliche und ruhige Gartenwirtschaft zur Verfügung. Ebenso konnten die Südfassade, der stark geschädigte Walm sowie der Schindelmantel auf der Ostseite renoviert werden. Das Gasthaus erfreut sich seit dem Tag seiner Wiedereröffnung einer großen Beliebtheit und wurde nicht nur zum Dorfmittelpunkt, sondern auch zum Anziehungspunkt für die ganze Region und weit darüber hinaus. Inzwischen zählt die Genossenschaft 223 Menschen aus Deutschland und dem Ausland als Mitglieder, die 462 Anteile á 1.000 Euro erworben und in das Gebäude investiert haben. Hinzu kommen unzählige ehrenamtliche Stunden für den Erhalt des Gebäudes und die Führung der Genossenschaft.
Unterm Strich
Die Rettung des Dorfgasthauses durch bürgerschaftliches Engagement ist vorbildhaft. Die historische und ortsbildprägende Bausubstanz wurde wieder nutzbar gemacht und weiterentwickelt. Mittlerweile gilt das Dorfgasthaus und seine Genossenschaft beim Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband als Leuchtturmprojekt und somit als beispielgebend für viele andere Initiativen.