Bahnhofsgebäude Altglashütten-Falkau
Umnutzung und Sanierung eines denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes
Parken
keine Infos vorhanden
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Beschreibung
Architektur / Stadtplanung
riede ingenieure, Löffingen
Fertigstellung
2011
Bauherrschaft
Gemeinde Feldberg vertr. durch Bgm. Johannes Albrecht
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022
Geschichte
Das Bahnhofsgebäude in Altglashütten-Falkau wurde 1925/26 gebaut. Es präsentierte sich in der Bautradition des Hochschwarzwaldes mit Schindelfassade und Krüppelwalm. Das Stationsgebäude mit angebauter Güterhalle wird durch ein weiteres Nebengebäude ergänzt. Beide Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Diese Tatsache stellte eine besondere anspruchsvolle Herausforderung an die Umnutzung des Gebäudes. Es galt die kulturell bedeutenden Gebäude für die nachfolgenden Generationen zu erhalten und gleichzeitig die geplante Nutzung mit deren Bedürfnissen und Anforderungen in allen Bereichen zu integrieren. Man entschied sich Erhaltenswertes zu Restaurieren und Neues sichtbar darzustellen. Das Gebäude wurde von der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutschen Bahn seit dem Jahr 1995 nicht mehr genutzt. Im Jahr 2008 hat die Gemeinde Feldberg dann das denkmalgeschützte Gebäude mit umliegenden Grundstücken erworben, um es einer neuen Bestimmung mit Schwerpunkt touristischer Nutzung zuzuführen.
Entwurf / Materialien
Besonders der Warteraum mit dem Gepäck- und Fahrdienstraum ging auf den Ursprungszustand aus dem Baujahren 1925/26 zurück; hier und im übrigen Erdgeschoss wurde besonderer Wert auf die Erhaltung gelegt, mit nur minimalen baulichen Eingriffen. Die bestehende Einrichtung des Warteraumes ist dabei komplett in die zukünftige Nutzung integriert. Im Dachgeschoss sind aufgrund der massiven Bauschäden durch eindringende Nässe sämtliche Bauteile erneuert. Aber auch hier ist die Grundrissstruktur weitestgehend erhalten, lediglich kleine Änderungen in der Erschließung sowie bei den sanitären Einrichtungen für eine zeitgemäße Anpassung sind umgesetzt.
In der anschließenden Güterhalle, bestehend aus einer zimmermannsmäßigen Holzkonstruktion ohne Zwischenboden bis unter das Dach, ist eine Empore in einem Teilbereich eingebaut, um die Raumhöhe zu nutzen. Diese setzt sich durch ihre Materialität – Ausführung in Stahl – von den restlichen Bauteilen ab.
Im Kellergeschoss sind die notwendigen sanitären Anlagen sowie die Lagerflächen für den Gastrobereich untergebracht. Um zusätzlichen Platz zu generieren, entschied man sich für die weitere Unterkellerung der Güterhalle.
Aufgrund der starken Schäden am Dach und an der Schindelfassade sind diese nach energetischen Anforderungen ertüchtigt. Das Dach erhält eine neue Deckung aus Faserzementplatten mit Dachdämmung, die Fassade einen neuen Schindelanschlag mit dahinterliegender Dämmung, ohne den Gesamtcharakter der Gebäude zu zerstören.
Das Nebengebäude ist ebenfalls restauratorisch hergerichtet. Es beinhaltet die geplante CO2-neutrale Pellets-Heizungsanlage samt deren Lagerraum, weitere Lagerräume für die Gastronomie und eine öffentliche Toilettenanlage für Wanderer bzw. Fahrgäste der Dreiseenbahn.
Unterm Strich
Altes bewahren – Neues schaffen. Die historische Substanz wurde in großen Teilen denkmalschutzrechtlich erhalten und so wenig wie möglich im Erscheinungsbild verändert. Trotz allem entstand im Inneren des Gebäudes eine zeitgemäße, für die Nutzung angepasste Location. Die Sichtbarmachung von Alt und Neu ist bewusst dargestellt. Die Empore als Ergänzung zum neuen Nutzungskonzept lässt sich daher deutlich erkennen und ablesen. Dies wird durch die Wahl der Materialien deutlich unterstrichen.
Kontakt
Adresse
Bahnhofsgebäude Altglashütten-Falkau
Dreiseenbahnweg 6
79868 Feldberg