Verwendung
Gemahlen wurde in dieser Mühle vorwiegend Roggen. Weizen wuchs auf den kargen Schwarzwaldböden schlecht. In Gegenden mit Dinkelanbau (Spelz) erhielten die Mühlen zusätzlich einen Gerbgang zum Entfernen der Spelzen. Die Stampfe diente zum Entspelzen von Hirse, Gerste und Hafer. Für Viehfutter wurden darin Getreide oder Knochen zerkleinert. Die letzten Schwarzwälder Mühlen, die noch mit Wasserkraft angetrieben wurden, dienten nur noch dem Schroten von Korn zu Viehfutter.
Funktion
Über ein oberschlächtiges Wasserrad wird die Mühle angetrieben. Das Wasserrad ist in den Wellbaum eingezapft, der an beiden Enden in Holzschalen gelagert ist. Am anderen Ende ist das Kammrad befestigt, dessen Kämme in den Spindelwagen greifen. An diesem Punkt wird die senkrechte Drehbewegung des Wasserrades in die waagrechte des Mahlsteins umgeleitet. Ein senkrecht stehender Eisenstab, das Mühleisen, ist mit dem Spindelwagen fest verbunden und dreht sich mit ihm. Am oberen Ende des Mühleisens ist der Läuferstein befestigt, der mit einer Holzzarge ummantelt ist. Zwischen dem sich drehenden Läuferstein und dem darunter ruhenden Bodenstein wird das Mahlgut zerrieben. Es gelangt über einen Holzkanal in den Bittel, einem feinen Gewebeschlauch, der im Mehlkasten eingespannt ist und durch einen Schlagmechanismus geschüttelt wird. Das feine Mehl wird in den Mehlkasten ausgestäubt, während die gröberen Hülsen am Ende des Bittels durch den Mund einer Maske, dem Kleiekotzer, als Kleie in den Kleiekasten fallen.