Die
Ausstellung huldigt der Macht des Imaginären und präsentiert
Kunstwerke, die das Unmögliche als alternatives Modell einer zunehmend
trügerischen Realität vorstellen – Ironie und Humor nicht
ausgeschlossen. Von Yves Klein über Sigmar Polke bis zu den großen
Fotografen Jeff Wall, Thomas Demand und Andreas Gursky, von Anish Kapoor
oder Fischli/Weiss bis hin zu jüngeren Positionen wie Alexandra Bircken
oder Goshka Macuga: Die Schau geht zurück zu den Urgründen der Kunst
und Bildfindung, zum Glauben an die Macht und Möglichkeiten der Kunst,
die alles – Orte und Zeiten, die Proportionen der Dinge und ihre
Zusammenhänge – verschieben und neu komponieren kann.
Heute tun
sich der menschlichen Einbildungskraft neue Welten auf: Medialisierung
und Digitalisierung befeuern unerschöpfliche Bildfantasien. Die
Ausstellung verfolgt die verschiedenen Linien freier künstlerischer
Imagination – sowohl im Bild, im Film wie im Raum. Das Ergebnis ist eine
Inszenierung geballter Vorstellungskraft, die das Unmögliche streift
und denkt und der Kunst damit ihre substanziellen Freiräume sichert, in
denen subjektive wie künstlerische, ernsthafte wie ironische, aber auch
soziale und politische Fragen verhandelt werden.
Der belgische
Künstler Wim Delvoye lässt einen Truck im Stile der Gotik vorfahren,
sein Landsmann und Videokünstler David Claerbout – die Zeit umkehrend –
einen Baum rückwärts wachsen. Der bekannte Konzeptkünstler Yves Klein
unternimmt einen riskant erscheinenden Flugversuch, und der Fotograf
Andreas Gursky bannt in seinen monumentalen Bildpanoramen von Formel
1-Rennen den Geschwindigkeitsrausch auf die Wand: Sie alle erproben
ungewöhnliche Wege der Bilderfindung, die sie an den einschränkenden
Gesetzen der Realität elegant vorbeimanövrieren lassen.
Vor dem
Hintergrund der wachsenden Flut digitaler Bilder gerät ImPOSSIBLE damit
zu einem Parcours des Sehens und Staunens, der durch rätselhafte und
geheimnisvolle Bild- und Objektwelten führt. Die Methoden und Themen
sind vielfältig: Die Exponate bedienen sich gezielten
„Überwältigungsstrategien“, indem sie die Zeit- und Größenwahrnehmung in
Frage stellen. Sie schlagen Brücken zum Film, hinterfragen
Möglichkeiten und Einfluss künstlicher Intelligenz und reflektieren
Phänomene des Traums und des Unterbewusstseins. So verschieben sie
Konstellationen, schaffen neue Verknüpfungen sowie Netzwerke und damit
auch Sinnzusammenhänge.