Ausstellung: rororo - das Taschenbuch (Coverbilder)
Im Zuge eines alliierten Reeducation-Programms reiste der junge Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt in die USA und brachte die Idee eines neuen Buchtypus mit: das Taschenbuch. Und diese Taschenbücher brauchten aufsehenerregende, auffallende, werbewirksame Cover.
Dem Grafikerpaar Karl Gröning jr. und Gisela Pferdmenges gelangen in der Arbeit für den Rowohlt-Verlag spektakuläre Entwürfe. Sie gestalteten die farbenfrohen Einbände in der Regel gemeinsam. Kraftvoll und plakativ übersetzte vor allem Karl Gröning die Thematik, Gisela Pferdmenges übernahm die feinere zeichnerische Ausgestaltung. Vor allem bezogen sie den hinteren Buchdeckel mit ein, teils nur mit passender grafischer Verzierung, teils als Fortsetzung der Vorderseite, teils mit dramatischer Bewegung von hinten nach vorn.
Veranstaltungsdetails
Der Hunger nach Büchern war groß in Nachkriegsdeutschland. Das Dritte Reich hatte literarisch ein Vakuum hinterlassen. Im Zuge eines alliierten Reeducation-Programms reiste der junge Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt in die USA und brachte die Idee eines neuen Buchtypus mit: das Taschenbuch.
Gedruckt wurde im Zeitungsdruck auf einer Rollen-Rotationsmaschine (rororo). Es wurde nicht gebunden, sondern „gelumbekt“ (geklebt) und als Merkmal der rororo-Reihe wurde der Buchrücken mit Leinenstreifen verstärkt, dies bis in die 60er Jahre hinein von Hand! Es entstanden preiswerte Bücher mit hohen Auflagen. Und diese Taschenbücher brauchten aufsehenerregende, auffallende, werbewirksame Cover.
Nach 330 Ausgaben, bei denen Ernst Rowohlt dem Bühnenbildner-Kostümbildnerin-Ehepaar komplett freie Hand gelassen hatte, endete die Ära Gröning/Pferdmenges abrupt, weil der Verleger weitere Designer mit ins Boot holen wollte.
Einige der faszinierenden rororo-Cover werden nun hier von einem Privatsammler ausgestellt
Kein Ticket
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