Auditions for an unwritten opera
Das experimentelle Ausstellungsformat: „Auditions for An Unwritten Opera“ stellt erstmals in Deutschland das vielschichtige Schaffen des Künstlers Mutlu Çerkez (1964-2005) einer breiteren Öffentlichkeit neu vor.
Veranstaltungsdetails
Ausgehend von einer Einzelpräsentation entfaltet sich eine Konstellation von Installationen und Ausstellungsstücken. Ausgewählte Arbeiten von Çerkez treten in Dialog mit zeitgenössischen Praktiken von Künstler*innen wie Juliet Carpenter, Jesse Darling und Hanne Lippard sowie historischen Positionen, etwa On Kawara, Ruth Wolf-Rehfeldt, Felix Gonzalez-Torres und vielen mehr.
“… I began to title each of my works with a date from the future that would fall during my possible lifetime. I would undertake to repeat each work in some way on its particular date. Every work would reappear at some later point during my life’s work. My work would not evolve, or at least the gradient of its evolution would be flat. It is a system where I can consciously fool myself that all my works are mature works. And working within this system I would, in fact, objectively use my own life’s work as its own subject matter.” Mutlu Çerkez
Wie kein anderes Genre reflektiert die Oper das Nebeneinander von Leben und Tod. Eine unwritten opera – die titelgebende ungeschriebene Oper – lädt als Kunstwerk dazu ein, eine radikale Poetik zeitgenössischer Praxis zu entwickeln. Die Ausstellung greift so eine künstlerische Position wieder auf, die immer wieder nach einer bestimmten Form gefragt hat: nach der ungeschriebenen Oper als konzeptionellem Werk.
Im Rahmen seiner Unwritten Opera widmete sich Mutlu Çerkez zwischen 1992 und 2000 fast ein Jahrzehnt lang Übungen in Form von Studien zu Requisiten- und Make-up-Design und untersuchte verschiedene Plattencover von Bootleg-Aufnahmen der Band Led Zeppelin. Çerkez führte die Praxis der Unwritten Opera weiter, indem er ihre Form und Materialität auf ein Gemälde oder den auch von Jimmy Page verwendeten Marshall-Gitarrenverstärker ausdehnte (Untitled: 14 July 2030, 1999 als „stage furniture/props for an unwritten opera“ gezeigt). Ebenso erweiterte er sie inhaltlich mit Auditions for an Unwritten Opera im Jahr 2000, einer Ausstellung, die aus einer Videodokumentation der Ausstellungseröffnung bestand.
Sein Hauptwerk „A design for the overture curtain of an Unwritten Opera, Untitled: 15 January 2028“ (1999), das im Rahmen der 6. Istanbul Biennale (1999) gezeigt wurde, dient als Schlüsselreferenz für die Dramaturgie und Choreographie der Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, die sich entlang des künstlerischen Schaffens von Mutlu Çerkez entwickelt. Dabei werden die Arbeiten von Çerkez neben denen einer neuen Generation von queeren, kritischen und radikalen Praktiken gezeigt, die Fragen zum Akt des Probens, zum Work in Progress und zum Künstler*innenleben als einer Biografie des Übergangs stellen. Der im Untertitel der Ausstellung verwendete Begriff „around“ (um … herum…) bezieht sich auf ein Umkreisen, Versammeln und Zusammenbleiben.
Mit Mutlu Çerkez, Juliet Carpenter, Jesse Darling, Pedro Gómez-Egaña, Léuli Eshrāghi, Özlem Günyol & Mustafa Kunt, Hanne Lippard, Serkan Özkaya, Ruth Wolf-Rehfeldt u. a. Kuratiert von Misal Adnan Yıldız
Freitag, 06.10.23
13 Uhr: Freitags-Lunch mit María Inés Plaza Lazo und „Untitled“ (Portrait of the Magoons), 1993
14 – 16 Uhr: The Last Question : Performance von Pedro Gómez-Egaña
18 Uhr: Afiaf left – Afiaf right: Performance von Léuli Eshrāghi
19 Uhr: In REMEMBRANCE: Performance von Delia Gonzalez
20 Uhr: What does distance, death, grief, legacy and heritage do with us? Ein Gespräch zwischen den Künstler*innen Léuli Eshrāghi und Delia Gonzalez in englischer Sprache
Samstag, 07.10.2023
14 – 16 Uhr: The Last Question: Performance von Pedro Gómez-Egaña
18 Uhr: What does distance, death, grief, legacy and heritage do with us? Ein Gespräch zwischen Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Alina Serban in englischer Sprache
19 Uhr: In REMEMBRANCE: Performance von Delia Gonzalez
20 Uhr: Mistakes Made: Performance von Hanne Lippard
Sonntag, 08.10.2023
14 Uhr: Sonntags-Tour in englischer und deutscher Sprache mit Misal Adnan Yɩldɩz und María Inés Plaza Lazo
17 Uhr: Filmvorführung I GOT UP von Pierre Bal-Blanc im Kino Moviac, Sophienstraße 22, Baden-Baden
Weitere Informationen
kunsthalle-baden-baden.de/
Ticket
erforderlich
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