Familienfreuden in urigen Schwarzwaldhöfen

Die 17 Dorfurlaub-Orte im Schwarzwald machen für die ganze Familie erlebbar, was das Landleben alles zu bieten hat: Gäste dürfen sich freuen auf kulinarische Spezialitäten und interessante Begegnungen mit den regionalen Erzeugern, auf Einblicke in Schwarzwälder Brauchtum, auf beeindruckende Naturlandschaften und auf herzliche Gastgeber. Und wer auf einem der vielen idyllisch gelegenen Bauernhöfe im Dorfurlaub-Kosmos seine Ferientage verbringt, kann auf Wunsch auch mithelfen beim Tiere füttern, Frühstückseier holen oder Brotbacken. Von Michael Gilg

Grub-Daniel-Hof Freiamt

Kommen Sie in Freiamt naturnah zur Erholung. – © Christl Bühler/Grub-Daniel-Hof

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In der Gemeinde Seewald im nördlichen Schwarzwald sorgen Tausende Hektar Tannen und Fichten für Schwarzwaldluft reinster Güte. Getreu dem Motto „Wir beherbergen alles, was einen Sattel hat“ sind in der Landpension „Pferdekoppel“ Reiter und Radfahrer herzlich willkommen. Früher wurde auf dem Hof die Pferderasse „Schwarzwälder Kaltblut“ gezüchtet. Und noch immer sind Pferde beim Ehepaar Katja und Heinz Müller mehr als gern gesehen: Urlauber können ihr eigenes Pferd mitbringen, zudem bieten sie auch Ausritte und Kutschfahrten mit den hofeigenen Tieren an. Alle Zimmer des Hotels haben zudem einen Blick auf die Pferdekoppel und die weitläufigen Grünflächen. Mehr Infos unter www.hotel-pferdekoppel.de. Unbedingt empfehlenswert für Familien ist in Seewald zudem ein Besuch (keine Übernachtung möglich) auf dem Unterwiesenhof von Ilona Müller: Dort gibt es nicht nur Eier von garantiert glücklichen, weil freilaufenden Hühnern, sondern auch noch jede Menge andere Tiere: Hasen und Kaninchen dürfen auf Anmeldung gerne gestreichelt werden, Truthähne, Enten, Schweine und Rinder freuen sich darauf, gefüttert zu werden.

Unterharmersbach, Ober- und Unterentersbach sind bekannt als die „Heimatdörfer“ des Hahn- und-Henne-Dekors des Traditionsunternehmens Zeller Keramik. Die landschaftlich reizvolle Gegend im mittleren Schwarzwald ist geprägt von zahlreichen Höfen und einer spezialitätenreichen Gastronomie. Auf dem Schwarzwälder Genießerpfad „Hahn-und-Henne-Runde“ gibt es auf 14 Kilometer reichlich Möglichkeit, sich wandernd auszutoben. Liebevoll gestaltete Rastplätze laden zum Verweilen ein. Da schmeckt das Vesper mit abschließendem „Wässerle“ noch besser – also vorher unbedingt den Wanderrucksack bei den vielen regionalen Erzeugern und Hofläden füllen, etwa auf dem idyllisch gelegenen „Herrenholz-Hof“ von Familie Schwarz in Unterharmersbach. Bauer und Metzgermeister Christian Schwarz produziert dort selbst Fleisch- und Wurstwaren, Oma Walburga backt traditionelles Holzofenbrot und Opa Ludwig gibt gern sein Wissen zu den Themen Schnapsbrennen (auf dem Schwarzwald-Hof wird sogar eigener Whisky produziert) und Besenbinden weiter. Die beiden Ferienwohnungen im „Blockhaus“ punkten mit natürlichen Baumaterialien, der angenehme Geruch der Schwarzwald-Weißtannen erfüllt das gesamte Haus. Mehr Infos unter www.urlaub-im-herrenholz.de

Für frische Heumilch, und zwar 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, empfiehlt sich ein Besuch der „Milchtankstelle“ des Kornbauernhofs von Elfriede und Stefan Lehmann (keine Übernachtung möglich) in Oberharmersbach: Besucher dürfen dort die Milch selbst in Flaschen abfüllen, zudem gibt es viele weitere hofeigene Produkte von Honig über Käse bis Apfelsaft (www.kornbauers-milchtankstelle.de). Weitere Urlaubs-Tipps in Oberharmersbach sind der Bergbauernhof mit Vesperstube (www.bergbauernhof-lehmann.de), der auf Obstbau ausgerichtete Lunzenhof (www.lunzenhof.de), der Bläsihof mit Forellenzucht (www.blaesihof.de) und der Gallushof mit Waldhütte im Grünen, historischer Säge und Lourdesgrotte (www.gallushof.de).

Nicht weniger als 21 Quellen sprudeln rund um das Familien- und Wanderdorf Unterkirnach am Ostrand des mittleren Schwarzwalds aus dem Boden. Viele Attraktionen drehen sich im Luftkurort daher ums Wasser – auf dem rund vier Kilometer langen Erlebnisweg „Wie wohnt Wasser“ wird der Weg des Wassers von der Quelle bis zum Wasserhahn auf spielerische Art erklärt. Für einen Familienurlaub empfiehlt sich der auf über 900 Metern Höhe gelegene, denkmalgeschützte Lippenhof von Familie Neininger, der Tradition und Moderne vereint: In die Tenne haben sie eine schöne Ferienwohnung mit großen Glaselementen gebaut, die einen guten Blick auf das historische Gebälk freigeben. Seit 1988 werden auf dem Hof Angusrinder gehalten – Roman Neininger zeigt und erklärt gern die Freuden (und Herausforderungen) des landwirtschaftlichen Lebens. Mehr Infos unter www.lippenhof-unterkirnach.com

„Ein Dörflein nahe am Himmel“ – so nannte schon der bekannte alemannische Dichter Johann Peter Hebel die malerische Landschaft rund um Freiamt. Zu den auf der weiten Hochebene und an den Berghängen liegenden Bauerngehöften gehört auch der Grub-Daniel-Hof, der mit dem „Hofstar 2022“ als besonders gastfreundlich prämiert wurde. Dank Einzelhoflage auf der Sonnenseite bietet sich ein toller Blick über die Umgebung des südlichen Schwarzwalds. Christl und Martin Bühler sind Gastgeber aus Leidenschaft, lassen Gäste am Hofleben mit allerlei Tieren teilhaben und bieten neben Ferienhaus, Ferienwohnungen und Camper-Stellplatz auch die Möglichkeit, in einem kleinen Turm oder im romantischen „Häusle bei der Linde“ zu übernachten. Auf der großen Außenanlage gibt es einen Pool, Barfußpark, Wasserspielplatz und einen Fuhrpark mit Trettraktoren. Mehr Infos unter www.grubdanielhof.de

Im Dreisamtal, vor den Toren Freiburgs gelegen und eingerahmt von einer eindrucksvollen Bergkulisse mit Schwarzwaldgipfeln, sind viele besondere Bauernhöfe zu finden: Der auf fast 1000 Metern Höhe gelegene Spisingerhof in Oberried ist ebenfalls mit dem „Hofstar 2022“ als besonders gastfreundlich ausgezeichnet. Auf dem Bio-Hof von Familie Löffler tragen die 20 Mütterkühe mit ihren Kälbchen, die 15 Mutterziegen mit ihren Zicklein, Katzen, Hasen und ein Pony zu unvergesslichen Erlebnissen bei. Mit ein bisschen Glück sind am Waldrand auch grasende Wild-Gämsen zu erblicken. Drei Ferienwohnungen stehen zur Auswahl, zudem gibt es einen Saunabereich. Mehr Infos unter www.spisingerhof.de. Auf dem Ruhbauernhof in Kirchzarten lässt sich Eis oder Kuchen aus eigener Herstellung genießen oder zum Lama-Trekking aufbrechen (www.ruhbauernhof.de). Der Schlegelhansenhof in Buchenbach ist ein typischer Schwarzwaldhof und über 380 Jahre alt. In den rustikal-modernen Ferienwohnungen finden sich hochwertige Möbelstücke aus Schwarzwaldholz, die der gelernte Zimmermann Florian Schlegel selbst gestaltet hat (www.schlegelhansenhof.com). Authentizität gepaart mit Leidenschaft treibt auch Martina und Wilhelm Raufer an, die auf ihrem Rauferhof in Stegen-Attental Einblicke ins Landleben ermöglichen: Beim Abholen der Kühe von der Weide zum Melken, beim Füttern der Tiere im Stall oder beim Mähen der Wildkräuterwiesen dürfen Neugierige dabei sein. Ihre moderne Ferienwohnung ist mit viel Weißtannenholz gebaut (www.rauferhof.de).

Weitere Tipps für Schwarzwaldhöfe in Dorfurlaub-Orten: In Loßburg im nördlichen Schwarzwald können Gäste des Gutshof Armbruster u.a. im ehemaligen Backhäusle übernachten (www.gutshof-armbruster.de). Im „Obstbrennerdorf“ Nordrach im mittleren Schwarzwald lockt der zentral gelegene und dennoch von Natur umgebene Muserhof (www.pension-muserhof.de). In Bad Bellingen-Bamlach am Südwestrand der Ferienregion gibt es im Winzer- und Bauernhof Haus Männlin selbstgemachten Wein und eine Straußwirtschaft (www.maennlin-bamlach.de) und ganz im Süden der Ferienregion in Nähe der Schweizer Grenze empfehlen sich der Biohof Gerspach mit Schlaf-Fässern in Rickenbach (www.gerspach-schweikhof.de) und der sonnig gelegene Mattenhof in Herrischried (www.mattenhof-herrischried.de).

Über den Autor

Michael Gilg

Der Redakteur der Schwarzwald Tourismus GmbH versucht sich seit ein paar Jahren daran, das riesige Wegenetz im Schwarzwald - meist in seiner Freizeit - zu durchwandern. Kurz gesagt: Ganz durch ist er damit noch nicht...
Was er besonders liebt: Auf den Streifzügen eintauchen in die Geschichte, Tradition und Kulinarik der jeweiligen Region. Ins Gespräch kommen und immer wieder staunen, welch tolle Geschichten die Schwarzwälderinnen und Schwarzwälder zu erzählen haben.