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Tracht Triberg
Tracht Triberg – © Trachtenvielfalt in Baden-Württemberg

 

Als Kopfbedeckung trägt die Frau den typischen Strohzylinder. Dieser wurde teilweise mit Farbe verschönert oder naturbelassen. Die Giebelhaube, die darunter getragen wird, ist nur bei jungen Mädchen vollständig zu sehen. Diese besteht aus einem breiten schwarzen Moiréband und einem Kappen­boden, der mit kleinen Spiegeln, Gold- und Silberstickereien verziert ist. Die weiße Bluse mit Stehkragen und Puffärmeln wird aus Gminder Leinen (heute Baumwollstoff) hergestellt und mit Spitze am Ärmel verziert. Mieder und Rock sind zu einem Stück zusammengenäht. Der schwarze Samt des Mieders ist mit bunten Blumen bestickt und wird zusätzlich mit schmalen Blumenbändern verziert. Am Mieder sind die schwarzen oder grünen Wollröcke befestigt, die zum Teil einen Umfang von vier Metern am unteren Saum hatten. Darunter tragen die Frauen meist weiße oder rote Unterröcke aus Baumwolle oder Wollstoff.

Tracht Triberg
Tracht Triberg – © Trachtenvielfalt in Baden-Württemberg

Aus dem gleichen Stoff wie Mieder und Bänder werden das ­Goller und der Brustlatz hergestellt. Durch meistens rote oder grüne Bänder wird das Goller unter dem Arm von vorne nach hinten noch zusätzlich befestigt. Die einfarbigen oder gemusterten Schürzen aus Seide oder Kunstseide bedecken die Hälfte oder fast vollständig den Rock der Trägerin. Darüber wird in manchen Gemeinden in der Taille ein mit Strass reich bestickter Gürtel getragen. Schwarze Schuhe und gestrickte weiße Kniestrümpfe mit verschiedenen Mustern gehören dazu. Die feierlichste Form der Kopfbedeckung ist der Schäppel. Diese Jungfrauen- und Brautkrone wurde zu bestimmten Kirchenfesten und Hochzeiten aufgesetzt. Ein mit Spiegeln, Flitter und Glaskugeln reich verziertes Drahtgestell wird entweder hinten an den Zöpfen oder vorne unter dem Kinn befestigt. Dazu gehören noch einfarbige oder bunt bestickte Bänder, die hinten am Schäppel eingehakt sind. An mehr oder weniger auf­wendigen Ausschmückungen der Trachten konnte man den Reichtum der Trägerinnen ablesen. Auch die Länge und Breite der Kappen und Hutbändel sollen darüber Aufschluss gegeben haben.

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Die Männer tragen als Kopfbedeckung einen breitkrämpigen schwarzen Velourhut mit Ripsband (schwarz geripptes Band). Die schwarze Krawatte, meist aus Samtbändern oder einem Baumwollband, wird auf einem weißen Hemd getragen. Darüber ziert, durch katholische Zugehörigkeit, eine einfarbige oder gestickte zweireihige rote Weste mit Revers und Goldknöpfen den Trachtenträger. Der Rücken der Weste besteht oft aus einem nicht so wertvollen Stoff. Der Gehrock oder die Jacke der Männer wurde aus schwarzem oder blauem Tuch (Wollstoff) gefertigt. Zu den weißen Kniestrümpfen gehörte eine schwarze Kniebundhose aus festem Wollstoff mit einem breiten Latz. Zum weiteren Zuerwerb der Landwirtschaft zählte die Uhrenproduktion. Mit reich beladenen Uhrenkräzen (Tragegestelle) bereisten die Männer die ganze Welt, um ihre Uhren zu verkaufen.