04.06.2024
Tourismus- und Regionalentwicklung im Schwarzwald mit Blick auf die Gemeinwohlökonomie der Region
Unter dem Titel „Impulsveranstaltung für nachhaltige Dorfurlaub-Regionalentwicklung“ hat die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) Verantwortliche aus dem touristischen Umfeld sowie der tourismusorientierten Regionalentwicklung am 11. Juni 2024 in den Kulturpark Glashütte Buhlbach in Baiersbronn-Obertal und am 12. Juni 2024 in das Dorfgasthaus dasrößle in Todtnau-Geschwend eingeladen, um über die Rolle, Aufgaben und Möglichkeiten des Tourismus an der Regionalentwicklung zu diskutieren und für das Thema Gemeinwohlökonomie zu sensibilisieren.
Die beiden Veranstaltungen fanden im Rahmen des Projektes Dorfurlaub Schwarzwald statt. Dieses setzt sich zum Ziel, die regionale Zusammenarbeit zwischen Vermietern, Gastronomen, regionalen Produzenten und weiteren am Tourismus beteiligten Gruppen wie Anbietern von Erlebnis- und Naturangeboten zu verbessern, regionale Wirtschaftskreisläufe zu intensivieren und somit Dörfer als Lebensraum und Urlaubsort zu stärken. Ins Thema nachhaltige Regionalentwicklung führte deshalb Dr. Peter Zimmer von der Tourismusberatungsagentur FUTOUR ein, welche das Projekt Dorfurlaub begleitet. Zimmer und sein Kollege Dirk Monath referierten über bereits erfolgreich umgesetzte Projekte im Dorfurlaub, deren Etablierung und ggf. Übertragbarkeit auf andere Orte.
Christian Haselsberger war im Tourismusverband Wilder Kaiser für den Bereich „Nachhaltigkeit & Lebensraum“ zuständig und dort wurde unter anderem eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Heute ist er selbständiger Organisationsentwickler und erläuterte in seinem Impulsvortrag das Prinzip der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) und die Bedeutung für den Tourismus. „Die Gemeinwohlökonomie als regionale Haltung für verantwortungsvollen Tourismus ist ein wirkungsvolles Werkzeug zur Messung der Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Gesellschaft in der Region“, sagte der österreichische Tourismusexperte. „Mit Hilfe einer Matrix können Organisationen und Unternehmen die Wirkungen ihrer Tätigkeit überprüfen. Der Bevölkerung gegenüber können die Effekte des Tourismus auf die Regionen transparenter gemacht, überprüft und gezielt gelenkt werden.“
Im Workshop „Lernen von den Besten“ zeigten Zimmer und Monath Best Practice Beispiele zum Thema Tourismus und Regionalentwicklung auf. Dazu gehören erfolgreiche Ergebnisse aus den Schwarzwälder Dorfurlaubsgemeinden sowie neue Gastro- und Beherbergungskonzepte wie beispielsweise Popup Restaurants, WHOW-Hotels oder das aus Italien stammende Unterkunftskonzept „Albergo Diffuso – das ganze Dorf ist mein Hotel“. „Einiges davon ließe sich andernorts übertragen“, meinte Referent Dr. Peter Zimmer. „Wir haben wie bei so vielen Dingen, etwa beim Klimawandel, kein Wissensdefizit, sondern ein Umsetzungsdefizit.“
Den Abschluss der Veranstaltungen bildete der Workshop „Nachhaltigkeit & Kommunikation gegenüber Gästen, Mitarbeitern und Stakeholdern“. Hier spielte nicht nur das geänderte Gästeverhalten eine Rolle, sondern auch, wie man sich heute klar, transparent und glaubwürdig zum Thema Nachhaltigkeit positionieren kann. Mit Dirk Monaths Lieblingszitat von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ endete der interessante Workshop.
Die Unterlagen zu den Vorträgen mit weiteren Beispielen und Hinweisen sind im Nachgang zu den Veranstaltungen für Teilnehmer und weitere Interessierte bei der Schwarzwald Tourismus GmbH erhältlich bei: Heide Glasstetter, Bereichsleiterin Innenmarketing, Tel.+49 761 89646-61, Email: glasstetter@schwarzwald-tourismus.info
Hintergrundinfo Dorfurlaub Schwarzwald
Mit diesem Angebot will die Schwarzwald Tourismus GmbH dörfliche Strukturen erhalten, Vermieter, regionale Erzeuger und Anbieter sowie Künstler und Kunsthandwerker untereinander vernetzen und so Urlaubern ein authentisches Erleben im Dorf ermöglichen. Gäste dürfen sich freuen auf kulinarische Spezialitäten und interessante Begegnungen mit den regionalen Erzeugern, auf Einblicke in Schwarzwälder Brauchtum, auf beeindruckende Naturlandschaften und auf herzliche Gastgeber in Pensionen, Gästehäuern bzw. Bauern- oder Winzerhöfen. Jedes der aktuell 17 Dörfer ist ein Unikat, für jeden Ort aber gilt: Regional genießen, besonders übernachten, echtes Dorfleben kennenlernen und den ursprünglichen Schwarzwald erleben. Mehr Infos zu den einzelnen Orten sowie eine Gesamtübersicht gibt es unter www.dorfurlaub.info
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