28.06.2024
Auf kreativer Tour durch den Schwarzwald
Freiburg, Juni 2024 – Ein Hoch auf die Erlebnisvielfalt im Schwarzwald: Von Kultur in historischen Klostermauern über gelebte Traditionen bis zu Ausstellungs-Highlights hat die Ferienregion in den nächsten Monaten allerlei zu bieten. Viel Spaß beim Entdecken!
„I Feel the Earth Whisper“ im Museum Frieder Burda in Baden-Baden
Zum 20-jährigen Jubiläum des Museums Frieder Burda in Baden-Baden ist bis 3. November 2024 die neue Ausstellung „I Feel the Earth Whisper“ zu sehen: In einer Welt, die sich angesichts des Klimawandels rasant verändert, ermöglicht die Schau, innezuhalten und der sinnlichen Schönheit der natürlichen Welt und unserer tiefgreifenden Verbundenheit mit ihr nachzuspüren – anhand der Installationen von Bianca Bondi, Julian Charrière, Sam Falls und Ernesto Neto. Die Ausstellung mit Skulpturen, Bildern, Videos und Fotografien verwebt auf eindrucksvolle Weise Fäden der Mythologie, Kosmologie und Ökologie und möchte einen Impuls geben, uns (wieder) als Teil der Ökosysteme unseres Planeten zu begreifen. Der Eintritt für Erwachsene kostet 14 Euro, für Schüler 5 Euro. www.museum-frieder-burda.de
„Drei starke Frauen“ in der Kunsthalle Messmer in Riegel
Mit Niki de Saint Phalle, Sylvette David und Elvira Bach zeigt die Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl die Werke von drei Künstlerinnen, die sich schon im 20. Jahrhundert intensiv mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft beschäftigt haben. So unterschiedlich ihre Arbeiten sind, so sehr verbindet die Künstlerinnen, dass sie Biografisches, eigene Erfahrungen und Erlebnisse in ihren Werken verarbeiten. Neben Grafiken und Buchobjekten sind mehrere der berühmten Nanaskulpturen von Niki de Saint Phalle (1930-2002) zu sehen, die – scheinbar schwerelos – die Schönheit des weiblichen Körpers feiern. Sylvette David (Jahrgang 1934) wurde als Picassos Modell und Muse weltberühmt, ihre Gemälde und Keramiken führen auf eine stille Weise den 1954 begonnenen Dialog mit Picasso fort. Eine betont weibliche Sichtweise prägt die expressiven, farbstarken Bilder von Elvira Bach (Jahrgang 1951). Sie zeigt Frauen so, wie sie sich vorstellt, wünscht und erträumt: Als erotische, selbstbestimmte Diven, Grazien und Vamps. Die Ausstellung ist vom 29. Juni bis 24. November 2024 zu sehen, Erwachsene zahlen 13,50 Euro, Schüler ab 9 Jahren 6 Euro. www.kunsthallemessmer.de
Kunstreise für Entdecker: Ornamenta im Nordschwarzwald
Die zeitgenössische Kunstausstellung Ornamenta erstreckt sich vom 5. Juli bis 29. September 2024 über den gesamten Nordschwarzwald: Fünf Hauptausstellungen laden dazu ein, die fünf fiktiven Themengemeinden – „Schmutzige Ecke“, „Solartal“, „Bad Databrunn“, „Zum Eros“ und „Inhalatorium“ – in ihrer ganzen Tiefe zu erkunden. Die Gruppenausstellungen mit Werken regionaler, nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler sollen jeweils verschiedene Blickwinkel auf die existenziellen Fragestellungen zur Zukunft der Region anbieten, die das kuratorische Team mit der Ornamenta aufwerfen möchte. Ein erklärendes Beispiel: Das einst als Thermalbad dienende historische König-Karls-Bad in Bad Wildbad ist Kulisse für „Bad Databrunn“ – es geht um die Welt des Wassers, der Thermalquellen sowie der Kur und diese Bedeutungsebene trifft auf die neue Zeit mit Datenströmen, Smartphone-Besessenheit und dem Stress der alltäglichen Dauerverfügbarkeit. Ein weiterer Kunstort ist das Reuchlinhaus in Pforzheim mit gleich zwei Ausstellungen – das „Inhalatorium“ spielt mit den Themen Klima, Luft und Luftverschmutzung, das „Solartal“ wiederum greift das Thema Sonne und Sonnenuhren auf. Alle Ausstellungen sind jeweils freitags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Tagesticket 10 Euro, Wochenendticket 27 Euro, Saisonticket 50 Euro. www.ornamenta2024.eu
„Schwarzwaldliebe“: Neue Sonderausstellung im Elztalmuseum in Waldkirch
Der international tätige Maler, Graphiker, Designer und Bildhauer Otmar Alt ist in Waldkirch bestens bekannt: Er ist unter anderem Gestalter der farbenfrohen Konzertorgel „Altobella Furiosa“ (Foto), die 1999 in Zusammenarbeit mit den vier Waldkircher Orgelbauwerkstätten entstanden ist. Anlässlich des 225-jährigen Jubiläums des Waldkircher Orgelbaus zeigt das Elztalmuseum die Sonderausstellung „Schwarzwaldliebe – Impressionen von Otmar Alt“. Auf mehreren Etagen sind rund 90 Arbeiten aus sechs Jahrzehnten seines Schaffens zu bestaunen. An Mitmach-Stationen dürfen Groß und Klein drucken, puzzeln, bauen und malen – alles ganz im verspielten Stil von Otmar Alt. Zu sehen ist die Ausstellung vom 5. Juli 2024 bis 9. März 2025 (nicht zugänglich vom 21.10.-22.11.2024 und vom 27.2.-7.3.2025). Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder (6-16 Jahre) 1 Euro. Zusätzlich gibt es ein großes Rahmenprogramm mit Konzerten, Trickfilmworkshop für Kinder und Podiumsdiskussion. www.elztalmuseum.de
Breitgefächertes Programm: „Kultursommer“ im Nordschwarzwald
Der vierte „Kultursommer“ im Nordschwarzwald lädt vom 12. Juli bis 11. August 2024 zu einer facettenreichen Reise durch Kunst und Kultur ein. Ein breitgefächertes Programm erwartet Besucher in den Kreisen Freudenstadt, Calw, dem Enzkreis sowie in der Stadt Pforzheim. Zu den Highlights zählen das „Fools Garden“-Festival sowie das Straßentheater-Festival „Sommersprossen 2024“, organisiert vom Kulturhaus Osterfeld, beide mit internationalen Top-Acts. Der Calwer Klostersommer mit dem „Kloster in Flammen“ (Foto), das Bürgertheater auf der Burg Hohennagold, die Alpirsbacher Kreuzgangkonzerte und der Kurgartensommer in Freudenstadt versprechen erneut Kulturgenuss pur. Eine besondere Attraktion bildet die Kultur-Tour auf dem Enztalradweg, bei der die kulturelle Vielfalt der Region auf zwei Rädern erlebbar wird. Theater, Festivals, Lesungen und Ausstellungen – der Kultursommer Nordschwarzwald bietet unvergessliche Momente für Kulturbegeisterte jeden Alters. www.kultursommer.nordschwarzwald.de
Zeitaktuell und humorvoll: „Fidelius on Tour“
Er ist wieder unterwegs – erneut schön entschleunigt mit Tempo 25 auf seinem Oldtimer-Traktor samt einem zur Wanderbühne ausgebauten Forstarbeiterwagen: Vom 19. Juli bis 11. August 2024 trekkert Kabarettist Martin Wangler als „Fidelius Waldvogel“ durch Baden-Württemberg. An ausgewählten Orten gibt der SWR-Schauspieler Gastspiele, gern unter freiem Himmel: Dabei präsentiert er erzählend, singend und musizierend sein Kabarettprogramm „Land in Sicht“, in dem er sich auf originelle Weise mit zeitaktuellen Themen rund um „Heimat“ auseinandersetzt. www.martin-wangler.de
Kultur mal anders: Museumsnacht in Freiburg
Die Freiburger Museumsnacht lädt am 20. Juli 2024 ab 18 Uhr zu Konzerten, Performances, Führungen und Mitmach-Aktionen ein. Ob Pop auf der Welte-Orgel, Clownerie und Tanzperformances unter den Wasserspeiern, Märchen für Erwachsene, interaktive Klanglandschaften, Silent Disco, Swing oder Indie-Folk-Pop – für alle ist etwas dabei. Auch kulinarisch hat die besondere Sommernacht einiges zu bieten: Von Crêpes über Pizza bis hin zu französischen Köstlichkeiten oder Thai Catering. Neben dem Augustinermuseum mit dem Haus der Graphischen Sammlung, dem Museum für Neue Kunst und dem Museum Natur und Mensch und der museumspädagogischen Werkstatt, sind zudem die Freiburger Münsterbauhütte, das Planetarium, der Kunstverein Freiburg, das Uniseum und das Fasnetmuseum mit dabei. Tickets im Vorverkauf 10 Euro, Abendkasse 12 Euro. www.freiburg.de/museumsnacht
Einzigartiges Lichtermeer: 50. „Lichterfest“ in Bad Bellingen
Tausende Lichter und Lampions verwandeln den Kurpark in Bad Bellingen am 27. Juli 2024 in ein einzigartiges Lichtermeer: Bereits zum 50. Mal wird das um 17 Uhr startende „Lichterfest“ so zum Erlebnis für die ganze Familie. Besonders mit Einbruch der Dunkelheit entfaltet sich das besondere Ambiente der Fest- und Gastronomiemeile: Zahlreiche Stände bieten regionale Spezialitäten des Markgräflerlandes, Spieleattraktionen bringen die Kleinen auf Trab und zwei Live-Bands animieren die Junggebliebenen zum Tanz. Ein weiteres Highlight ist die große Lichtershow. www.bad-bellingen.de
250 Jahre Christian Ferdinand Oechsle und Oechsle-Fest in Pforzheim
Der vor 250 Jahren in Buhlbach bei Baiersbronn geborene und 1852 in Pforzheim gestorbene Christian Ferdinand Oechsle war Mechaniker, Goldschmied und allen voran Erfinder: Nach der von ihm entwickelten Methode zur Bestimmung des Mostgewichts wird bis heute in Deutschland, der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und in Luxemburg die Qualität des Traubenmostes in der Einheit Grad Oechsle gemessen. Ihm zu Ehren feiert Pforzheim im nördlichen Schwarzwald seit 1986 alljährlich das Oechsle-Fest: Von 23. August bis 8. September 2024 bieten Gastronomen eine große Auswahl von badischen und schwäbischen Spezialitäten, dazu können Besucher viele Weine verkosten. Abwechslungsreiche Konzerte sorgen für die musikalische Untermalung auf dem Marktplatz. www.ws-pforzheim.de
Ein weiterführender Tipp zu Oechsles Geburtsort (sein Vater arbeitete in der Glashütte Buhlbach): In Baiersbronn-Buhlbach befand sich vom 18. bis 19. Jahrhundert die größte und bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Der weltweite Erfolg von Buhlbach liegt in der Entwicklung der druckfesten Champagnerflasche begründet, dem „Buhlbacher Schlegel“. Zwei Millionen Flaschen wurden einst jährlich mundgeblasen in alle Welt exportiert. Die heute noch stehenden Gebäude sind die letzten historischen Glashüttengebäude im Schwarzwald. Heute ist der Kulturpark Glashütte Buhlbach ein Zeitzeugnis über die Geschichte der Schwarzwälder Glasherstellung und zeigt den geschichtlichen Werdegang der Glashütte Buhlbach. Öffentliche Führungen gibt es bis 3. November 2024 jeweils mittwochs bis sonntags um 14.30 Uhr, an ausgewählten Terminen stehen sogenannte „Ambienteführungen“ auf dem Programm, bei denen Dora-Luise Klumpp in der Rolle der Caroline Wilhelmine Böhringer pointiert vom grandiosen Aufstieg der Glashütte erzählt. www.baiersbronn.de
Ein Hoch auf die Zwetschge: 75. Bühler Zwetschgenfest
Traditionell feiert Bühl am zweiten September-Wochenende das „Bühler Zwetschgenfest“. Dank ihrer Widerstandsfähigkeit und des frühen Reifezeitpunkts war die Bühler Zwetschge lange der „Star“ unter den Zwetschgen und für die Stadt im nördlichen Schwarzwald einst wichtige Erwerbsquelle. Vom 5. bis 9. September 2024 erwartet die Festbesucher bei der 75. Ausgabe ein buntes Programm mit Unterhaltung, Musik und regionalen Köstlichkeiten. Traditioneller Auftakt ist der Fassanstich durch den Oberbürgermeister im Festzelt am Donnerstagabend. Wichtige Säulen des Festes sind, jeweils am Sonntag, die Matinee im Bürgerhaus sowie der Umzug durch die Innenstadt mit Motivwagen und Fußgruppen. Fanfaren und Musikkapellen begleiten dabei den Festwagen der Zwetschgenkönigin („Blaue Königin“). www.buehl.de
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