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Ein bemooster Zweig ragt über den nebligen Glaswaldsee
Ein bemooster Zweig ragt über den nebligen Glaswaldsee – © Klaus Götemann

Aufgrund seiner Unberührtheit zählt der Glaswaldsee zu den herrlichsten „blauen Augen" des Schwarzwaldes. Der Name des Sees rührt von der Glashütte her, die im 17. Jahrhundert im Seebachtal stand. Im Seebachtal wurde in früheren Zeiten Glas für die Flaschen des Rippoldsauer Sauerbrunnens hergestellt. 

Der Glaswaldsee - das Blaue Auge 
Von der See-Ebene (960 Höhenmeter) fällt der Blick auf den etwa 120 Meter tiefer liegenden Glaswaldsee. Ein Gletscher hat diesen Karsee aus dem Buntsandstein herausgehobelt. Einst diente das Wasser den Flößern als Schwellweiher, um mit dem angestauten Wasser die gefällten Stämme zu Tal zu schwemmen. Der Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob (1837-1916) schrieb über den See, der für ihn „unbeweglich wie ein Stück Ewigkeit" dalag: „Es ist wohl der kleinste, aber nach meinem Geschmack der feinste Bergsee des Schwarzwaldes, und zwar deshalb, weil er der düsterste ist und voll von Melancholie." 

Im Glaswaldsee hielten sich in früheren Zeiten Seemännlein auf. Klein wie Kinder, glich ihre Gestalt der der Menschen. Ihre untere Hälfte war jedoch den Fischen ähnlich. Auch konnten sie sich unsichtbar machen. Eines jener Seemännlein war mit den Leuten vom Seebenhof befreundet. 

Die Sage vom Seemännlein 
Eine Viertelstunde weiter unten am Berg, wurde der Hof dem Seewesen fast zur zweiten Heimat: Jeden Morgen weckte es die Hofbewohner und blieb bis zum Abend bei ihnen. Dann musste es in den See zurückkehren. Den ganzen Tag schaffte das Seemännlein für die Seebenhofler. Besonders lag ihm das Vieh am Herzen, das schöner als je gedieh. Wenn dem Männlein eine Arbeit aufgetragen werden wollte, galt es folgende Worte zu sprechen: „Nicht zu wenig und nicht zu viel!“ Sagten sie das nicht, tat das Männlein entweder viel zu viel oder viel zu wenig. Täglich bekam es auf dem Hof sein Frühstück, Mittag- und Nachtessen, das ihm unter die Treppe gestellt werden musste, wo es, alleinsitzend, dasselbe verzehrte. 

Obschon sein Anzug wie sein Schlapphut stark abgetragen und seine Jacke obendrein zerrissen war, hielt es doch den Bauern stets ab, ihm andere Kleidungsstücke anzuschaffen. Endlich ließ der Bauer im Winter ein neues Röcklein machen und gab es dem Männlein. Da sagte dieses: „Wenn man ausbezahlt wird, muss man gehen; ich komme von morgen an nicht mehr zu euch.“ So sehr der verdutzte Bauer auch versicherte, daß der Rock kein Lohn sei, sondern nur ein Geschenk, konnte er doch das Männlein von seinem Vorsatz nicht mehr abbringen. 

Darüber erboste sich eine Magd so arg, dass sie dem Männlein kein Nachtessen mehr servierte. So musste es mit leerem Magen von dannen ziehen. Am anderen Morgen war die Magd fort und ward nie wieder gesehen. Das Seemännlein hat sich kein einziges Mal mehr auf dem Hofe blicken lassen. 

Taufstein oder "Teufelstein" von St. Ulrich in Bollschweil
Taufstein oder "Teufelstein" von St. Ulrich in Bollschweil – © Gemeinde Bollschweil

Der Legende nach wurde der rote Sandsteinblock für das Brunnenbecken im Kloster St. Ulrich im Möhlintal südlich von Freiburg vom Teufel höchstpersönlich geliefert. Die Brunnenschale aus dem 11. Jahrhundert wird daher auch Teufelsstein genannt. 

Der heilige Ulrich hatte sein kleines Kloster im Möhlingrunde ausgebaut (ein Cluniazenser Reformkloster 1087 n. Chr.) und wünschte nun noch einen steinernen Trog zu dem Brunnen. In dem Grunde selbst konnte er keinen tauglichen Stein auffinden und wegen der Enge des Tales anderswoher keinen heranbringen lassen. Da schlief er eines Abends im Freien ein und erblickte im Traum auf dem Meeresgrund einen runden Sandsteinblock, der zu einer Brunnenschale wie gemacht schien. Als er erwachte, war es Morgen. Da erschien ein "Jäger" und sprach mit ihm. 

Als er von dem Wunsche des Heiligen nach einem Steinblock gehört hatte, erbot er sich, diesen noch vor Abend herbeizuschaffen, wenn Ulrich ihm dafür seine Seele verschriebe. Da wußte dieser, mit wem er es zu tun hatte, und sagte zu dem Jäger: "Um neun Uhr will ich Messe lesen. Wenn du den Stein vor der Wandlung zum Kloster schaffst, will ich nach meinem Tode dein eigen sein; bringst du ihn aber erst nach der Wandlung, so gehört der Stein mir und ich gehöre nicht dir." 

Mit diesem Vorschlag war der Teufel zufrieden und eilte hinweg. Zur festgesetzten Zeit las der Heilige die Messe und bat darin Gott um Beistand. Unterdessen schwebte der Teufel mit dem Steinblock auf dem Kopf heran; aber in der Ferne tönte ihm schon das erste Läuten zur Wandlung entgegen, und bei seiner Ankunft auf dem Berg Geiersnest erklang das zweite. Da warf er voller Wut den Stein in das Tal hinab und fuhr brüllend davon. Mit Freuden sah Ulrich, als er aus der Kirche kam, den Block beim Kloster liegen. Nun ließ er aus ihm von seinen Mönchen das kunstreiche Becken gestalten.

Der "Balzer Herrgott" oder "Winkelherrgott" ist eine in eine Weidbuche eingewachsene steinerne Christusfigur zwischen Wildgutach und Neukirch-Fallengrund.
Der "Balzer Herrgott" oder "Winkelherrgott" ist eine in eine Weidbuche eingewachsene steinerne Christusfigur zwischen Wildgutach und Neukirch-Fallengrund. – © Erich Spiegelhalter

Einer der berühmtesten Bäume, in dem etwas eingewachsen ist, ist der "Balzer Herrgott" im Schwarzwald. Es ist eine Christusfigur aus Sandstein, die von einer Buche umwachsen worden ist. Der Baum ist seit mehreren Jahrzehnten bekannt und zu einem viel besuchten Pilgerort geworden. Über die Herkunft des Balzer Herrgotts gibt es unterschiedliche Geschichten, die sich zum Teil widersprechen. Auch für den Namen werden verschiedene Erklärungen genannt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass er auf den Namen eines Bauern zurückzuführen ist (Balzer = Balthasar). Sie finden den "Balzer Herrgott" zwischen Wildgutach und Neukirch-Fallengrund. 

Zugang vom Hexenloch in Wildgutach unten: 
Über die Schwarzwaldhochstraße B500 kommend, biegt man kurz vor Neukirch in Richtung Hexenloch/Neukirch ab. Dann durch Neukirch hindurch und immer talabwärts in Richtung Hexenloch. Ungefähr 500 m nach dem Hexenloch sehen Sie auf der linken Seite den Behahof. Dort den Pkw abstellen und ca. 300 Höhenmeter am Behahof vorbei bergauf gehen. 

Zugang von Fallengrund oben: 
Von Gütenbach oder Neueck ins Fallengrund fahren, vorbei am Oberfallengrundhof zum Waldparkplatz. Von hier zu Fuß nach Süden in Richtung Langengrund und nach 200 m beim Schild rechts ab ca 1,5 km durch den Wald.

Es gibt auch eine schöne Wandertour (Qualitätswanderweg) zum "Balzer Herrgott", die Sie hier finden!

Wo liegt es wohl, das Brudersloch?
Wo liegt es wohl, das Brudersloch? – © Achim Mende/STG

Die Legende handelt von einer Höhle namens "Bruderloch" in der Nähe von Kandern im südlichen Schwarzwald. Ein ehemaliger Klosterbruder aus Venedig soll hier gehaust und Gold hergestellt haben. Doch die sagenumwobene Höhle ist nicht leicht zu finden. 

Erstmals erwähnt wird das Bruderloch 1688 in einer Bannbeschreibung. Es wird als Höhle beschrieben, in der ein Einsiedler lebte. Wann genau der Einsiedler in der Höhle gelebt haben soll, ist jedoch nicht klar. Er soll versucht haben, mit einer absonderlichen Flüssigkeit aus unedlen Metallen Gold zu machen. 

In das Bruderloch flüchtete er angeblich, weil er verfolgt wurde. Er soll einem Pferd das Hufeisen falsch rum aufgeschlagen haben. Außerdem wurde überliefert, dass der Bruder von einem Schatz wusste, der von einem schwarzen Pudel bewacht wurde. Der Schatz ist nie gefunden worden. Der Einsiedler wiederum ist in Basel verhaftet worden, als er versucht haben soll, sein Gold zu verkaufen. Danach wurde er nie mehr gesehen. 

Der geheimnisvolle Geheimgang 
Doch weiß die Sage noch mehr Absonderlichkeiten zu berichten: So soll einst ein unterirdischer Gang von der mehrere Kilometer entfernten Hammersteiner Mühle zu der Höhle geführt haben. Doch von dem Tunnel ist heute nichts mehr zu sehen. Ob er je existiert hat, bleibt fraglich. 

Das Brudersloch ist nicht ausgeschildert. Zwar findet sich am Westweg ein Wegweiser mit der Aufschrift Brudersloch, doch die Höhle ist an dieser Stelle nicht zu sehen. Man muss einem nicht ausgeschilderten und fast nicht erkennbaren Pfad folgen, der unterhalb eines markanten Felsvorsprungs - der sogenannten Teufelskanzel - entlang führt. Achtung: Der Weg wird nicht mehr gepflegt und gesichert!

Mummelseeblick
Mummelseeblick – © Peter Jülg/Tourist-Information Seebach

Süd-östlich von Baden-Baden, nahe der kahlen Hornisgrinde, bettet sich ein kleiner See in die Mulde zwischen dunkle Tannen, der vom Volke Wundersee oder Mummelsee genannt wird. Das Klima ist rauh, seine Ufer abgeschieden. Hier kann man sich noch gut vorstellen, wie es in früheren Zeiten gewesen sein muss, als noch kein Laut die Stille unterbrach. 

Der Sage nach stand dort, wo er jetzt sein schwarzes Wasser ausbreitet, eine heilige, Gott geweihte Wohnung. Dort lebten, in tiefer Abgeschiedenheit vom stürmischen Treiben der Welt, kindlich fromme Seelen in Andacht. 

"Durch langer Zeiten Räume herrschte hier heilige Ruhe, welche jetzt aber zum tiefen, schauerlichen Schweigen geworden ist. Denn plötzlich zernichtete des Himmels Zorn diese geweihte Stätte. Vergebens fragst du: warum? Nur mit stillem, mit ehrfurchtsvollem Blicke weiset der fromme Landmann dich hin auf die unergründlichen Wege der Vorsehung. 

Als einst am frühen Morgen des Thales Bewohner den steilen Berg hinanklimmten, um an geheiligter Stätte der Andacht zu pflegen, und ihre frommen Gaben zu bringen, und sie nun des Berges Höhe erstiegen hatten, suchte vergebens ihr Blick das Kloster. Keine Spur war mehr davon übrig, an seiner Stelle aber ein See, in dessen schwarzem Spiegel sie umsonst die Trümmer des versunkenen Gebäudes zu erspähen sich mühten. 

Mit geheimem Grauen wanderten sie zurück, und verkündeten ihren Brüdern dieses schauerliche Ereigniß. Einsam blieb seitdem diese Stätte, und selten betreten vom Fuße verirrter oder neugieriger Wanderer. Aber noch lange Jahre zeigten sich die wohlthätigen Geister des See's. In die nächsten Wohnungen des Thales kamen sie bei nächtlicher Weile. Oft, wenn die Hausfrau oder ihre Mägde des Morgens zur Arbeit aufstanden, fanden sie schon die Küche gereinigt, das Geräthe blank gescheuert, das Brot gebacken, und dergleichen Arbeiten mehr verrichtet. Auch pflegten sie der Rinder und Schafe, und machten das Werk des Landmanns gedeihen. In den Thälern am Gebirge, und in der weiten Ebene des Rheingaues, weideten nirgends schönere Heerden, als in den Thälern von Seebach und Achern. 

In der Gestalt einer Jungfrau traf einmal eine der geistigen Bewohnerinnen einen Hirtenknaben im Gebirge, und gewann sein Herz durch die Reize ihrer Gestalt. An einer Quelle kamen sie täglich zusammen, und koseten hier in traulichen Gesprächen, bis der Abendstern durch die Tannen flimmerte. Der Knabe spielte in ihren weichen langen Haaren, und sie lehrte ihn viele wunderschöne Lieder. So oft sie sich aber trennten, so warnte sie ihn auch, ihr nie zum See zu folgen, und sie nie dort aufzusuchen, wenn sie auch mehrere Tage ausbleiben sollte. 

Einst harrte ihrer der junge Hirt vergebens zwei lange Tage hindurch. Beim Frühroth des dritten konnte er's nicht länger ausdauern. Die Sehnsucht nach der Geliebten zog ihn zu dem See hin. 

Alles um ihn her war still und öde. Er sah nichts. Traurig setzte er sich an's Ufer, und rief laut ihren Namen. Da vernahm er ein Aechzen tief unten im Schooße des dunkelschwarzen Gewässers, und plötzlich färbte sich dieß blutroth. 

Den Knaben ergriff ein kalter Schauder - »sie ist todt!« - rief er aus, eilte weinend nach Hause, und - starb. 

Auf Kinder und Kindeskinder pflanzte die Güte der wohlthätigen Geister des See's sich fort, bis einst die Enkel, ohne es zu wollen, sie verscheuchten. Oefter hatten nämlich schon die Bewohner des Thals die nächtlichen Gäste belauscht und sie gesehen, wie sie in ärmlicher Kleidung, die kaum ihre Blöße bedeckte, einherwandelten. Da hielten sie Rath zusammen, und wurden eins, zum Danke den freundlichen Geistern neue Bedeckung zu schaffen, damit sie stattlicher ihre nächtliche Reise könnten beginnen, und zierliche Kleider hingen sie auf an dem Orte, welchen die nächtlichen Geister besuchten. Aber, zürnend über die Geschenke der beschränkten Thalbewohner, obgleich sie gutmüthig ihnen geboten waren, und zürnend, daß sie belauscht wurden in ihrem stillen Wirken, kehrten die Geister zurück, und keines Sterblichen Auge hat sie seitdem erblickt. 

Erst nach langen Jahren, in unsern die Vergangenheit so oft verschmähenden Tagen, gaben sie wieder ihr Daseyn zu erkennen. Denn als einst die Mönche eines benachbarten Klosters in dieser wilden Gegend sich mit der Jagd vergnügten, kamen sie auch an des See's Rand. Der kindlichen Sage spottend, beunruhigten sie die stille Behausung der Geister, und schossen in die Wellen. Aber eine zürnende Stimme, gleich dem Brausen des Waldstroms, erhob sich aus der Tiefe des See's, und es begannen die vorher ruhigen Wellen sich mächtig zu heben, und in furchtbarem Aufruhr schlugen sie an die sie begrenzenden Felsen, daß es wiederdröhnte weit umher in dem Walde. 

Furchtsam flohen die Mönche aus dem Gebiete der zürnenden Geister, und suchten durch Messelesen und Gebet sie wieder zu versöhnen. Noch jetzt betet, auf ihre Verordnung, der Thalbewohner in nächtlicher Stille jedes Mal einen Rosenkranz, damit die beleidigten Geister wieder versöhnt werden, und aufs neue sich mit ihnen befreunden." 

(Quelle: Friedrich Gottschalck, Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen, Halle 1814)

Nebelschwaden ziehen durch die Täler am Belchen
Nebelschwaden ziehen durch die Täler am Belchen – © Erich Spiegelhalter

Badischer Belchen, Kleiner und Großer Belchen, Jura- und Elsässer Belchen: Ist die Namensgleichheit der fünf Belchen in der Region mehr als nur eine rein zufällige Übereinstimmung? Zwischen Schwarzwald, Jura und Vogesen geht der Belchismus um. 

Der einer Johann-Peter-Hebel-Schrift entnommene Begriff steht für eine Theorie, die darauf basiert, dass sich am kalendarischen Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winteranfang der Sonnenstand in Beziehung zu vier der fünf Belchenberge im Dreieckland setzen lässt. 

Keltischer Sonnenkalender 
"Das kann kein Zufall sein", meinen Walter Eichin (Lörrach) und Andreas Bohnert (Karlsruhe), die Entdecker des von Ihnen so genannten Belchensystems. Der pensionierte Lehrer und der wissenschaftliche Assistent sind überzeugt, auf ein Geheimnis keltischer Druiden gestoßen zu sein. Danach könnte es so gewesen sein, daß sich Priester der vorgermanischen Siedler, die sich im zweiten vorchristlichen Jahrhundert am südlichen Oberrhein niedergelassen hatten, zur Zeit der Tagundnachtgleiche im März und September sowie an Mittsommer und -Winter im Juni und Dezember in den Vogesen auf den 1247 Meter hohen Elsässer Belchen verfügt und anhand der aufgehenden Sonne mit Hilfe eines benachbarten Belchengipfels taggenau die jahreszeitliche Wende bestimmt haben. Eichin ist sich sicher: "Bei den korrespondierenden Belchen muss es sich um ein großräumiges Beobachtungssystem für den Sonnenkalender der Kelten gehandelt haben." 

Belchensystem im Dreieckland 
Die Beobachtungen und Messungen der beiden Privatforscher führten in der Tat zu einem verblüffenden Resultat: Immer vom Elsässer Belchen (Ballon d'Alsace) aus gesehen geht die Sonne am 21. März und 23. September über dem Luftlinie 73 Kilometer ostwärts gelegenen Schwarzwald-Belchen (1414 Meter) und am 22. Dezember über dem südostwärts 88 Kilometer entfernten Jura-Belchen(1123 Meter) auf. Sonnenaufgangsfixpunkt am 21. Juni ist der 27 Kilometer nahe Kleine Belchen (Petit Ballon, 1267 Meter). Zum System gehört auch der benachbarte Große Belchen (Grand Ballon, 1424 Meter), über dessen Gipfel sich die Sonne am 1. Mai erhebt und damit just zu einem Tag, an dem schon die Kelten feierten. 

Belenus - Lichtgott 
Die Namensgleichheit der fünf markanten Mittelgebirgserhebungen hatte Eichin auf die Idee gebracht, dass dahinter mehr als eine nur zufällige Übereinstimmung stecken könnte. Wie andere zweifelte er die von Sprachwissenschaftlern besonders seit den dreißiger Jahren bevorzugte Auffassung an, daß der Belchen-Name aus dem Alemannischen stamme, und griff die These vom keltischen Ursprung auf. Danach sollen die Berge nach Belenus oder Belakus, dem Sonnengott der Kelten, benannt worden sein. Als sich Eichin und seinem Koautor Bohnert, der die astronomischen Daten berechnete, die Zusammenhänge zwischen Sonnenstand und Kalendermarken enthüllten, war für beide klar: Die Druiden haben die für ihre Zwecke günstig gelegenen Gipfel als Kalenderberge genutzt und mit dem Namen ihres Lichtgottes versehen. 

Das Rätselraten geht weiter 
Das reizvolle Beziehungsgeflecht zwischen Belchen, Kelten und Sonne ist nicht unumstritten. Kritiker vermissen vor allem handfeste archäologische Beweise, ohne die ihnen das Belchensystem wissenschaftlich nicht vertretbar erscheint. Es gibt aber ebenso überzeugte Belchisten, denen die Belchismus-Theorie einleuchtet. Ihnen neigt auch der Basler Kantonsarchäologe Rolf D'Aujourd'hui zu, der daran erinnert, daß für vergangene Hochkulturen Sonne, Mond und Sterne wichtigste Orientierungspunkte waren. Der Wissenschaftler geht inzwischen der Frage nach, ob sich in das belchenbezogene Visierliniennetz auch prähistorische Fundstellen im Dreiländereck einbeziehen lassen. Erste Hinweise auf die astronomische Ausrichtung früherer Oberrheinsiedlungen nähren die Vermutung. 

Quelle: Karl Rammstein - dpa

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