Architektur / Stadtplanung
Werkgruppe Lahr
Bauherrschaft
Gemeinde Bernau im Schwarzwald
Fertigstellung
2007
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022, Auszeichnung "Neues Bauen im Schwarzwald 2010“
Entwurf
Das "Holzschneflermuseum Resenhof" hat eine sinnfällige Erweiterung erhalten: In unmittelbarer Nähe zum 200 Jahre alten Eindachhof, aber separat gelegen, wurde ein variabel nutzbares Gebäude platziert, welches die besondere Lage des Grundstücks geschickt nutzt. Zusammen mit dem bestehenden Resenhof bildet es ein Ensemble, in dessen Mitte sich ein Platz zum Sammeln und Verweilen mit gemeinsamer Eingangsfunktion aufspannt. Durch die gemeinsamen Themen Holz, Schindeldach und dessen Faltungen sind die beiden Gebäude auch ästhetisch miteinander verbunden.
Genutzt wird der Neubau für Wechselausstellungen zu Handwerk und Brauchtum, Kleinkunst und Musik.
Material / Konstruktion
Die durchgängig aus Weißtannenholz gefertigte Konstruktion sucht in einfachen, geometrischen Verläufen eine entsprechende Gestaltung, die Assoziationen zur Tradition weckt ohne die schablonenartige Nachahmung alter Vorbilder. Der Baukörper schmiegt sich weich fließend, zurückhaltend geduckt in die dreieckig-spitze Grundstücksfigur und topografische Ausformung ein und vermittelt diesen Höhensprung auch im Innenbereich durch eine Galerie. Die üppig verglaste Spitze weist zur Straßengabelung in Richtung der Ankommenden hin. Entsprechend öffnen sich die Fassaden vitrinenartig zwischen Innen und Außen und laden zu einem Besuch ein. Der Großraum macht die komplex-spannende Dachform auch im Inneren umfassend erlebbar. Ein seitlicher Nebenraumblock mit WCs, Teeküche und Lager flankiert zugleich die Eingangssituation.
Unterm Strich
Elemente des tradierten regionalen Bauens, wie die Eindachkonstruktion mit langen Graten und tief gezogenen Traufen, die Schindelung oder die Holzkonstruktion wurden aufgegriffen und identifizieren das Gebäude eindeutig als charakteristisch für diese Kulturlandschaft. Spannungsreiche Proportionierungen, liebevolle Detailfindungen und das Spiel mit offenen und geschlossenen Flächen, Ein- und Ausblicken, Schichtungen und Brechungen verorten diesen Solitär wiederum in der Gegenwart, und dies auf hohem architektonischem Niveau.