Architektur / Stadtplanung
Werkgruppe Lahr
Bauherrschaft
Irmgard Hupfer, Hotel derWaldfrieden, Todtnau-Herrenschwand
Fertigstellung
2014
Auszeichnungen
Bauwerk Schwarzwald e.V. Architekturroute 2022, Auszeichnung "Beispielhaftes Bauen Lörrach 2019“, Auszeichnung "Neues Bauen im Schwarzwald 2016, Weisstannenpreis 2016
Entwurf
Das bestehende Hotel musste modernisiert und um einen SPA-Bereich erweitert werden. Statt anzubauen konnte man kompromisslos optimieren: In nur 50 m Entfernung wurde der Neubau, das spaHaus, mitten in die Weiden eingebettet, mit weitem, unverbaubarem Rundumblick in die Naturpark-Landschaft. Aus allen Zimmern und insbesondere auch aus dem Bade- und Saunabereich schweift der Blick über die weich fließenden Wiesen und den im Hintergrund ruhenden Hochwald.
Material
Im Innern des spaHauses wurde auf die regionalen Materialien holz und Stein zurückgegriffen. Die Weißtanne – der klassische „Schwarzwaldbaum“ prägt die warme, Geborgenheit ausstrahlende Atmosphäre der Räume.
Ihre ruhige Struktur, in Verbindung mit einer klaren gestalterischen Linie und höchster handwerklicher Qualität zitieren bewährte Kennzeichen althergebrachten Schwarzwälder Bauens. Weißtanne prägt auch die Gästezimmer. Die eigens für dieses Objekt maßgeschneiderten Schreiner-Möbel wurden mit hellen Wandoberflächen und weichen sandfarbigen Teppichböden kombiniert.
Konstruktion
Bis auf die Geschossdecken und die Tiefgarage ist das gesamte Gebäude aus heimischen Nadelhölzern konstruiert. Sichtbare Oberflächen wurden vor allem in Täfelung oder Holz/Putz ausgeführt. Der angenehme Geruch nach frischem Holz weckt die Sinne. Steinböden in lebendigen, warmen sandfarbigen Naturtönen ergänzen das harmonische Gesamtbild in idealer Weise.
Energetisches Konzept
Der Rückgriff auf die Tradition spiegelt sich auch im Umgang mit den Rohstoffen. Hervorragende Wärmedämmwerte sind selbstverständlich. Grauwassernutzung, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe als Baumaterial und eine Holz-Hackschnitzelheizung runden das Konzept ab.
Unterm Strich
Am Ende fügt sich das in Gestalt und Materialität zeitgemäß fortgeschriebene Schwarzwaldhaus mit seinem Schindelkleid wie selbstverständlich in die regionale Kulturlandschaft ein.
Hervorzuheben ist die ortsspezifische Sprache der Architektur: Elemente des tradierten, regionalen Bauens, wie die Eindachkonstruktion mit langen Graten und tief gezogenen Traufen, die Schindelung und die Holzkonstruktion wurden aufgegriffen und identifizieren das Gebäude wie selbstverständlich als charakteristisch in dieser Kulturlandschaft. Spannungsreiche Proportionierungen, liebevolle Detailfindungen und das Spiel mit offenen und geschlossenen Flächen, Ein- und Ausblicken, Schichtungen und Brechungen verorten diesen Solitär wiederum in der Gegenwart.