Viele Menschen haben in ihrer Kindheit das Märchen von Wilhelm Hauff „Das kalte Herz“ gehört und haben eine eigenartige Faszination gespürt, die mit der beschriebenen Natur, den knorrigen Menschen und natürlich besonders mit dem unheimlichen Holländermichel zu tun hatte.
Diese Faszination haben sich auch die Männer der Flößerzunft Oberes Nagoldtal bewahrt, die sich seit der Vereinsgründung 1987 mit dem Beruf der Flößer beschäftigen, der mehr als 300 Jahre das Leben im Schwarzwald geprägt hat und dann am Anfang des letzten Jahrhunderts durch den technologischen Wandel verschwand.
Ziel der Flößerzunft ist das Leben und die Arbeit der Flößer zu erforschen, zu erlernen und zu dokumentieren. Sie sammelt alte Gerätschaften und lernt damit umzugehen. Sie pflegt das Baudenkmal „Monhardter Wasserstube“, eine nach Originalplänen aufgebaute historische Staustufe, sowie einen funktionsfähigen Wiedofen. Und sie baut Flöße und fährt damit.
Die Flößer sind bei vielen Festumzügen begehrte Teilnehmer. Mit ihren schmucken Trachten aus Leder, ihre riesigen Stiefel und ihrem Floß auf Rädern sind sie im Sommerhalbjahr unterwegs um das Leben und Arbeiten der Flößer darzustellen
Für ihre Arbeit erhielten sie manche Belobigung, unter anderem den Kulturpreis der Stadt Altensteig und dem Schwäbischen Heimatbund sowie dem Bürgerpreis „Mit Herz und Hand“ der Sparkasse Pforzheim Calw. Auch bei vielen Radio- und Fernsehsendungen, bei dem ZDF Spielfilm „Die Holzbaronin“ und bei dem Kinofilm “Das kalte Herz” wirkten die Nagoldflößer mit.