Ehemalige Reichsabtei der Benediktiner
Nach der Zerstörung im 17.Jahrhundert von Baumeister Franz Beer wieder errichtet und 1702 vollendet, gibt sich vor allem die Hauptfront der Klosteranlage sehr repräsentativ. ...
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Beschreibung
... So mag der Betrachter erahnen, dass das Gebäude mit dem reich geschmückten Portal und dem Rokokobalkon darüber auch in seinem Inneren Kostbarkeiten birgt.
Die großzügig gestaltete Klosteranlage der Benediktiner enstammt einer Gründung des heiligen Pirmin um 725. Leider ist von dem mittelalterlichen Konventgebäude nichts mehr vorhanden. Der barocke Bau war als Anlehnung an die Basilika von Baumeister Franz Beer ausgeführt worden. Ein kunstliebender Abt, Benedikt Rischer, ließ um die Mitte des 18. Jh. ein Portal in die Mitte des Westflügels bauen. Dadurch hatte man einen direkten Zutritt in das reizvolle Treppenhaus geschaffen, das im reinen Rokokostil gestaltet ist. Die Abtei hatte sich durch die renommierte Klosterschule im ganzen Südwesten einen Namen gemacht. Der Mathematikprofessor Pater Coelestin Quintens war es, der in dieser Schule die Dezimalwaage erfand. Bei der Klostermühle, wo das nachgebildete Mühlrad noch sichtbar ist, befindet sich eine Sonnenuhr mit einer Erinnerung an Quintens. Der repräsentative Gebäudekomplex beherbergt heute die Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Offenburg. Eine umfassende Renovierung wurde 1982 bis 1985 durchgeführt. Sehr schön ist der im Innenhof liegende Barockgarten, der ebenfalls wieder neu gestaltet wurde.
Doch weil dort, wo einst die Benediktiner wirkten, immer noch geforscht, gelehrt und studiert wird, ist das atemberaubend schöne Treppenhaus mit seinen fantastischen Stukkaturen, Architekturscheinmalereien und Gemälden nicht immer geöffnet. Reges Leben herrscht hier trotzdem, denn der Hauptteil des Gebäudes wird von der Hochschule Offenburg genutzt. Deshalb ist auch das schöne ehemalige Refektorium nur bei dort stattfindenden kulturellen Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich. Dass auch profanes Tagewerk seinen Platz im klösterlichen Leben hatte, zeigt die rekonstruierte Klostermühle schräg gegenüber.